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Yorkshire Dales National Park und York

Wir kommen nach Hause! Diesen Beitrag schreiben wir von unserer Fähre ab Hull nach Zeebrügge in Belgien. Das Schiff von P&O Ferries fährt über Nacht und morgen Abend wollen wir schon in Deutschland sein.

Auf dem Weg nach Hull wollen wir im Yorkshire Dales Nationalpark stoppen und anschließend noch ein paar Tage in York verbringen – doch es kam ein wenig anders…Im Nationalpark hatten wir uns übers Internet einen Campingplatz herausgesucht, der – im Gegensatz zu dem am Ullswater Lake – tolle Toiletten/Duschen haben sollte (Kettlewell Camping). Die Reservierung war bestätigt und nach einem kleinen Zwischenstopp in einem großen Shoppingcenter ging es von Norden in die Yorkshire Dales. Die Landschaft hier ist wie schon beschrieben sehr „kahl“. Rundgeschliffene Berge ohne Baum und Strauch unterteilt durch schnurgerade und oft kilometerlange Steinmauern. In den Tälern (Dales) finden sich hübsche Dörfer mit uralten Häusern, den obligatorischen Pubs und Tearooms.

Wer wie wir mit Google Maps navigiert, wird hier schon mal über winzige, enge und steile Straßen geleitet. Ich hatte gleich zu Beginn der Fahrt im Nationalpark nicht sehr viel Lust weiterzufahren, da wir mit dem Gespann nicht rückwärtsfahren können und die Straßen sehr eng, teils sehr steil und vor allem ohne Ausweichmöglichkeiten waren. Zwar gab es hier keine Hecken wie in Devon/Cornwall, dafür ging es rechts und links der Straße steil bergab oder es gab eine Mauer. Weitergefahren sind wir dann doch, denn der Campingplatz lag mitten im Park und auf anderen Strecken wäre es sicher nicht besser gewesen. Angekommen bauten wir auf einem recht kleinen Platz auf und feierten mit unseren sehr netten englischen Zeltnachbarn in Bernies Geburtstag hinein.
Am nächsten Morgen (noch sehr verkatert) hatte der Platzbetreiber dann „Bad News“ für uns: Auf dem Platz sind keine Wohnwagen erlaubt. Leider hat der Mitarbeiter, der uns am Abend zuvor unseren Platz gezeigt hat, das nicht gewusst. Wir hatten uns schon gewundert, warum wir das einzige Gespann auf dem Platz waren aber uns nichts dabei gedacht. So kam es, da wir an Bernies Geburtstag bis 12 Uhr den Platz wieder räumen mussten, damit die Betreiber nicht ihre Lizenz verlieren – die Nationalparkverwaltung soll hier sehr streng sein. Gott Sei Dank war gerade nicht Wochenende und wir sahen gute Chancen, in der Nähe von York etwas nettes zu finden und fuhren weiter. Am Ende etwas schade, dass wir den Nationalpark daher nur aus dem Auto erlebt haben. Fakt ist: ab jetzt suchen wir nicht mehr nach „Camping“, sondern eher nach „Caravan“-Parks 😊.

3 Meilen außerhalb von York fanden wir dann einen sehr schönen, gepflegten Campingplatz und Caravan Park (Nurseries Camping- and Caravanpark) der sich angesichts des Regens, der an dem Tag noch fiel auch als der Bessere herausstellt. Der Campingplatz im Nationalpark hatte sich zwischenzeitlich bereits in einen „Modderwiese“ verwandelt, und hier hatten wir einen tollen Schotterplatz mit englischen Rasen daneben. Nach erneuter Shoppingtour am Abend(wir müssen ja noch Souvenirs einkaufen), einem entspannten Tag auf dem Platz um Bernies Geburtstag nachzufeiern schwingen wir uns am nächsten Tag auf die Räder und fahren nach York. Eine Stadt die uns gut gefällt: tolle Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangebote, viel Geschichte in den kleinen Gassen der Altstadt und irgendwie eine lockere Lebensart mit tollen Pubs, Cafes und Staßenmusikern.

Am Freitag, den 11.08 müssen wir dann weiter – wir wären hier noch länger geblieben aber der Platz ist wie so viele am Wochenende ausgebucht.

Abstecher nach North Wales – Snowdonia National Park

In Nordwales wollen wir in den Snowdonia National Park – der Mount Snowden ist die höchste Erhebung in Wales. Mit knapp über 1000 m nicht gerade die Alpen, aber immerhin.
Die letzten Meilen vor dem Campingplatz sind wohl die steilsten und schmalsten Straßen, die wir bis jetzt gefahren sind: Gefühlt gerade mal 2 m breit, steil bergauf, kurvig und uneinsehbare Kuppen. Wir haben Glück und unser Gegenverkehr beschränkt sich auf einige Kastenwagen und PKW. Noch so ein Gefährt wie wir von vorne und wir stecken fest. Rückwärtsfahren unmöglich.
Am Campingplatz angekommen – wir haben mal wieder nicht vorab gebucht – ist leider kein Platz mit Stromanschluss verfügbar. Das nette walisische Betreiberehepaar kann uns aber einen alternativen Platz auf einem zweiten Campingplatz in Küstennähe anbieten, den sie auch betreiben. Er liegt ebenfalls im Nationalpark und hat alles was wir brauchen. Der Platz ist eigentlich nur für Zelte und Zeltanhänger zugelassen, aber wir dürfen trotzdem für drei Tage drauffahren. Wir bekommen einen tollen Platz am Ende der riesigen Wiesen mit Strom und toller Aussicht – landschaftlich definitiv der schönste Platz, auf dem wir auf unserer Reise bislang gestanden haben. Den Wohnwagen am Hang zu rangieren und ordentlich zu platzieren ist nicht einfach aber wer mit Zelt oder Zeltanhänger in Wales unterwegs ist, sollte unbedingt auf den Camping „Trwyn yr Wylfa“ in Penmaenmawr fahren – das war walisisch und fragt uns bitte nicht wie man das ausspricht.

Am nächsten Tag soll es regnen, also bauen wir nur „schmal“ auf und fahren mit dem Bus in die nahegelegenen Stadt Conwy. Die mittelalterliche Festungsanlage Conwy Castle nebst gut erhaltener Stadtmauer sind UNESCO Kulturdenkmal und auf jeden Fall sehenswert. Das Wetter ist dann ab mittags doch schöner als gedacht und wir bleiben beim Besichtigen trocken.

Der Tag darauf soll schöner werden und wir lassen es uns auf dem Campingplatz gut gehen. Nachmittags besteigen wir den Felsen direkt neben dem Platz und machen eine kleine Rundwanderung daraus. Sehr schöne Aussichten und ein schöner kleiner Ausflug durch wahnsinnig viel Farne und mit TOP Aussicht, an Schafen vorbei – genau das Richtige an dem Tag.

Am Freitag den 4. August machen wir uns dann auf den Weg in Richtung Lake District, wo wir ein paar Tage verbringen wollen. Allerdings nicht ohne vorher nochmal bei Jacksons Leisure – den Campinghändler vorbeizuschauen. Wir hatten dort am Dienstag unseren PrivacyRoom bestellt und der wollte abgeholt werden. Außerdem hatten die „Experten“ im Lager uns ein falsches Heckzelt mitgegeben, das wir umtauschen müssen.

Cornwalls Westküste und Sommerset Coast

An der Westküste wollen wir uns in der Nähe des Örtchens Padstow, das für seine Meeresfrüchterestaurants von bekannt ist, einen Campingplatz suchen. Schon der Platzwart in Heligan erklärte uns, dass es dort sehr schön aber auch sehr „busy“ sei um diese Zeit (es sind Schulferien). So fuhren wir zu einem recht großen Campingplatz in der Nähe der Küste (Canvas Holiday Park) – dort gab es zwar keine Plätze mit Stromanschluss mehr, aber die riesigen Zeltwiesen waren fast leer, so dass wir hier ohne Strom stehen konnten. Das ist grundsätzlich kein Problem – einziges Manko ist allerdings, dass wenn man den Wohnwagen abhängt, dort weder Wasserpumpe noch Licht funktionieren – wir behelfen uns mit Kopflampen und einem Wasserkanister auf der Deichsel, um wenigstens die Hände waschen zu können, denn die Klos sind ewig weit weg. Wir nutzen unsere Fahrräder um Abwasch, Wäsche, Dusche und Co. zu erledigen.

Der Platz liegt ca. 7 Meilen südlich von Padstow und in der Nähe einiger schöner Buchten. Da wir recht früh hier sind, machen wir uns am Nachmittag auf zur nächstgelegenen Bucht, Long Cove bei Porthcothan. Was wir nicht erwartete haben: der Strand ist echt superschön. Wie der Name sagt sehr lang (nicht breit) und er wird von einem kleinen Fluss durchzogen. Bei Ebbe bilden sind überall kleine flache Pools, in denen die Kids super planschen können. Die Wellen sind auch sehr surftauglich, was von vielen neoprenbekeleideten Engländern genutzt wird. Wir packen seit langem mal wieder die Badehose aus und genießen die Sonne am Strand.

Auf dem Heimweg kehren wir in einem kleinen Cafe neben dem Campingplatz ein und ich bestelle meinen ersten Cream Tea – eine Kanne Tee mit süßen Brötchen, Marmelade und Cornish Clotted Cream – einer Sahne, die fast Butter ist, und reichlich auf die Brötchen gestrichen wird. Lecker! Bernie ist mit seinem Fisherman‘s Lunch – einem Baguette mit Butter nebst einem großen Teller mit Krabben und viel Gemüse sehr zufrieden. Alternative Brotzeit, die es fast überall rund um die Uhr gibt ist der Ploughman‘s Lunch – einer Brotzeit mit Wurst, Käse und frischem Gemüse.

Am nächsten Tag geht es, nachdem der Regen nachgelassen hat, mit den Fahrrädern Richtung Padstow. Die Tour dahin ist recht schön, die Stadt eher nicht. Sehr touristisch und nichts Besonderes. In die tollen Meeresfrüchterestaurants kehren wir nicht ein, dennoch holen wir uns Fish and Chips von einem der bekannten Gourmet-Köche (Rick Stein) auf die Hand – der Fisch ist wirklich gut, die Pommes eher Unterklasse, das Kindermenü (Fishnuggets und Pommes) sehr schlecht und mit 7 Pfund völlig überteuert. Zurück auf dem Campingplatz bereiten wir unsere Abfahrt vor – wir wollen weiter in Richtung Norden.

Auf dem Weg zur Somerset-Küste, genauer nach Weston-Super-Mare (was für ein Name!) wollen wir uns in Sachen englischer Geschichte weiterbilden. An den Steilklippen des Ortes Tintagel liegt Tintagel Castle, der angeblichen Geburtsstätte von König Artus. Die Ruine der Burg ist nicht sehr gut erhalten, dennoch ist sie ein Besuchermagnet. Neben der Burgruine gibt es auch noch Merlins Cove anzuschauen – eine Höhle am Fuß des Felsens auf dem die Burg früher mal stand. Eigentlich wollen wir von unserem Parkplatz im Ort direkt zum Castle hinuntergehen, doch wir verlaufen uns ein wenig und machen dann „ausversehen“ eine kleine Küstenwanderung, die uns unverhofft tolle Ausblicke auf die Ruine beschert. Den Felsen selber besteigen wir dann nicht mehr, denn wir sind mit unserer Tour sehr zufrieden.

Weiter geht es entlang der Somerset Küste, wo wir – im Nachhinein betrachtet – einen der schlimmsten Campingplätze unserer Tour beziehen. Ein riesen Platz, auf dem dicht an dicht die Wohnwagen stehen. Abgrenzungen gibt es auf englischen Plätzen sowieso selten, aber normalerweise hat man große Stand-Plätze. Hier reihen sich die Wohnwagen wie Ölsardinen aneinander und die Klientel ist dementsprechend. Die Krönung ist die Spielscheune, in der es mehr Daddel-Automaten als Spielzeug gibt. Als Bernie mit Luisa das Ding wieder verlässt hat sie ein neues Wort gelernt: „furchtbar“!

 

Am folgenden Tag lassen wir den Wohnwagen stehen und flüchten nach Wells – der kleinsten Stadt Englands, mit einer sehr schönen Kathedrale, die wir uns anschauen wollen. Stadt und Kirche sind sehr sehenswert, aber hier sind uns zum ersten Mal die bemerkenswerten Öffnungszeiten der Läden in England aufgefallen: die kleinen Geschäfte in den Städten schließen alle ausnahmslos um 17:00 oder 17:30 Uhr. Für unseren Geschmack etwas sehr früh – spart uns wahrscheinlich viel Geld, aber nervt schon etwas. Die großen Supermärkte dagegen haben regelmäßig bis 23 Uhr geöffnet.

Am Tag darauf brechen wir auf in Richtung Cotswolds – einem Landstrich, der sehr sehenswert sein soll.

Dartmoor National Park

Auf unserem Weg zum Dartmoor National Park machen wir einen Zwischenstopp in der von Tripadvisor empfohlenen Donkey Sanctuary. Hier werden auf einem riesigen Gelände hunderte „bedürftige“ Esel gehalten. Außerdem gibt es „The Kitchen“, das hofeigene Restaurant mit leckerem englischen Essen – und das meinen wir völlig ernst! Bislang haben wir hier noch nicht schlecht gegessen – es gibt Panini, Sandwich, Burger und Co., außerdem Backkartoffel mit verschiedenen Beilagen, leckere Salate und das Ganze zu moderaten Preisen. Wir essen zu Mittag und laufen ein wenig auf der Farm umher – die Anlage haut uns nicht um, ist aber ganz nett gemacht.

Weiter geht’s zu dem über die Seite coolcamping.com recherchierten Campingplatz. Wir haben einen herausgesucht, auf denen Lagerfeuer, Grillen und offenes Feuer erlaubt sind und landen auf der Ashbourne Woods Campsite am Rande das Nationalparks – hier kann man gemäß Internet wild oder halbwild campen. Angekommen stehen wir erst mal vor einer Schranke, die sich nur mit Code öffnen lässt. Nach kurzem Anruf und der Frage ob wir denn reserviert hätten (haben wir nicht) werden wir eingelassen. Und kommen gerade noch so für zwei Nächte unter. Die Schulferien beginnen und wir müssen uns auf Vorabbuchungen einstellen. Wir dürfen mit unserem Bus nebst Wohnwagen hier nur auf dem Schotterplatz stehen – „No Cars on the gras“ – na super. Dafür haben wir wenigstens Strom (4 Pfund am Tag), keinen LTE Empfang und zusammengezimmerte Toiletten/Duschen 50m neben uns. Feuer machen dürfen wir auch: Dafür gibt’s Holz (4 Pfund pro kleinem Sack) und einen alte Autofelge als Feuerschale (3 Pfund pro Tag). Der Bus kostet übrigens auch extra. Wir wurden selten so blöde angeschaut, als wir erklärt haben, dass wir ein Zelt auf dem Dach haben und deswegen mit dem Auto auf den Platz fahren müssen. Ich führe hier die Preise so genau auf, da wir am Ende knapp 40 Pfund pro Tag zahlen und das im Vergleich zu TOP Plätzen mit voller Infrastruktur echt teuer ist. Da hilft auch das freie Brennen nix. Preis Leistung stimmte hier einfach nicht – es war zwar alles gepflegt und sauber, aber sehr einfacher Standard und die Lage war auch nicht toll – in einem angepflanzten Nadelwald zu stehen halten wir einfach nicht für ein Wildcamping-Erlebnis! Die Engländer sehen das anders: Der Platz hat überall im Netz Top Bewertungen – verstehen wir nicht, von uns keine Empfehlung. Da gibt es sicher bessere alternative Plätze.

Am Tag darauf klappen wir das Zelt ein und fahren nur mit dem Bus in den Nationalpark Dartmoor National Park. Die Straßen hier sind echt abenteuerlich. Auf weiten Strecken zwei Meter breit und rechts und links von Hecken/Mauern begrenzt. Wenn da Gegenverkehr kommt, hilft meist nur rückwärtsfahren. So ging es auch einem deutschen Reisemobilisten, dem wir plötzlich auf so einer Straße gegenüberstanden und der dann mit Bernies Hilfe erst mal 500 m rückwärts fahren musste, weil wir es nicht konnten (diverse Transporter hinter uns). Die Landschaft ist echt toll –ein Hochmoor von Felsformationen durchsetzt. Wir haben sogar Dartmoor-Ponys gesehen, die hier immer noch halbwild leben. Unser Ziel ist ein Ponyhof, von dem wir am Ende des Tages echt begeistert wieder aufbrechen. Mal wieder gutes Essen, viele tolle Aktivitäten mit den Tieren (auch Schafe, Ziegen, Esel, Kaninchen, Hamster, Schweine etc.) für die Kinder, riesige Spielflächen und die Ponys wirklich zum Anfassen, Streicheln und aus der Nähe erleben, ohne dass man das Gefühl hat, den Tieren geht es schlecht dabei. Wirklich gut gemacht!

Zurück auf unserem Camping bricht das das englische Wetter über uns herein – in Poole war es ja noch recht mild, jetzt haben wir Nachts nur noch 10 Grad, tagsüber maximal 16 Grad und ständig Regen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wird es richtig unangenehm – Starkregen und das stundenlang. Wir packen Freitag früh im Regen zusammen und machen uns auf in Richtung Cornwall.

Normandie & Fähre nach England

Am Sa., 15.07. brechen wir in Richtung Cherbourg auf. Die Fahrt war sehr entspannt: Die Kinder haben geschlafen und die Schnellstraßen in der Normandie sind gebührenfrei und gut ausgebaut. Luisa ist massiv in der Trotzphase, die alle nervt, aber uns geht es gut. Leonard hat einige Pusteln bekommen, die ihm scheinbar zu schaffen machen. Nach 1-2 Tagen inkl. Internetrecherche, Eltern-Check und Apotheke sind es klar: Windpocken. Das juckt sehr, er hat aber dabei kein Fieber. Das Essen erschweren nur einige fiese Pusteln auf den Lippen, die säurehaltiges wie Obstbrei verbieten. Wir halten uns mit irgendeiner Babykeks-Puddingmischung von Nestle über Wasser.

Der Campingplatz Castel Camping Ansel du Brick etwas außerhalb von Cherbourg ist super, sehr sauber und sehr unaufdringlich. Dennoch gibt es eine kleine Indoor Hüpfburg, Pool und Top gepflegte Sanitäreinrichtungen.

Wir machen Großputz, Wäsche und wandern an den mittelmäßigen Strand. Am Mo. 17.07. packen wir früh zusammen, tätigen unseren bislang größten Einkauf in Cherbourg (Hafenstadt mit kompletter Infrastruktur, aber eher hässlich) und stehen gegen 16.00 Uhr an der Fähre. Um 18.30 Uhr legen wir ab und Brittanie Ferrys lässt sich für 324 Euro nicht lumpen: Sehr viel Platz, gute Gastronomie zu fairen Preisen, Kinderspielecke und Sonnendeck. Der Kutter ist wohl auch nicht ausgebucht, so dass wir die optionale Kabine nicht vermissen.

In Poole kommen wir um 22.30 Uhr an. Leonard schläft, aber Luisa ist seit 08.30 Uhr wach. Ohne Mittagsschlaf absolut an der Grenze aber sie meistert das super. Auf der Fahrt zum Camping, den wir vorher gebucht haben, schläft sie ein und wir betten beide Kinder problemlos um. Uff – geschafft.

Linksverkehr sorgt für 1-2 Aufreger an doppelspurigen Kreisverkehren – links sitzend und links in den Kreisverkehr einfahrend ist die Sicht nach rechts echt beschissen. Luisa sitzt vorne und ist in England Fahrer. Bea muss hinten mittig sitzend oft Einspringen. Passkontrollhäuschen, Nummerntafeln sind auf der rechten Seite – ein echter Spaß hier Luisa in die Pflicht zu nehmen. Wie immer gibt es ein „NEIN PAPA“, wenn sie die Pässe rüberreichen soll.

In Poole machen wir Shoppingrunde: 3 Shops um endlich eine Tauchpumpe für den Wohnwagen zu bekommen. Wir fahren seit Wochen ohne fließend Wasser im Wohnwagen, da die Pumpe kaputt ist, haben Stellplätze mit Wasserhahn gesucht, um hier auszuweichen. Die Pumpe haben wir an dem Tag noch verbaut und Wasser läuft!

Gas ist schwieriger: Die Anschlüsse und Flaschen sind europaweit verschieden. Wir haben versäumt, vor der Fahrt alle 3 Flaschen (2xWohnwagen, 1xBus) voll zu machen. In Summe sind wir mit 2 halbvollen 5 kg Flaschen gestartet und bis jetzt damit ausgekommen. Wir wärmen mal Milch im Wohnwagen auf oder kochen ein paar Nudeln auf der Fahrt – kein großer Verbrauch. Heizen können wir bei anliegendem Strom notfalls mit unserem Lüftungs-/Heizgerät, welches uns in der Hitze Südfrankreichs als Ventilator diente. Mit der Busflasche kochen wir ab und zu auf dem 2-Flammenherd und grillen regelmäßig mit dem Safari Chef. Der Cadac Safari Chef Version 2 ist deutlich klappriger als die Erste, brennt ungleichmäßig und ist wackelig. Ok, ich bin beim rückwärts Rausgehen aus dem Bus einmal drauf getreten aber dennoch – kompakte Gasgrillempfehlungen sind uns an dieser Stelle sehr willkommen, denn das Ding wird ausgetauscht.

Gastechnisch landen wir nach 2 Anläufen bei Calor Gas, die früher auch deutsche Gasflaschen befüllten und tauschten. Heute leider nicht mehr – aber mit einer zusätzlichen Dichtung, einer Wasserpumpenzange, einem anschließenden Check mit Dichtungsspray hat der nette Gasfreak  von Calor Gas die Brücke gebaut: Unser Druckminderer sitzt an der britischen 4,5 kg Calor Gas Flasche.

Und dann der Spielzeugwahnsinn im Toys R`us: Wir haben Luisa ein großes Geschenk in einem Spielzeugladen versprochen, in dem es nur Spielzeug gibt. In jedem Supermarkt konnten wir die letzten Wochen damit verargumentieren, warum der Lego Satz xyz oder die Puppe aus China nun gerade nicht gekauft wird. Der Laden ist der Hammer und Luisa läuft glücklich raus: Neue Klamotten für Ihre Puppen Luna und Bella (endlich!!), ein Peppa Wutz Puzzle und natürlich Anna und Elsa. Leonard kriegt ein paar neue Klamotten und bekommt eine neue Trinkflasche und ein Auto mit Kugeln in den Felgen.

Wir putzen und packen und fahren am 19.07. in Richtung Dartmoor National Park.

Nordbetagne (Cotê de Granite Rose) und Mont Saint Michel (Normandie)

Um an die rosa Granitküste zu gelangen müssen wir die Bretonische Halbinsel einmal von Süd nach Nord durchqueren. Die Route schlengelt sich durch die hügelige Landschaft und ist laut Bernie eine echte Empfehlung für Motorradfahrer. Ziel ist ein (auch von Wieland und Nadine empfohlener) Campingplatz in der Nähe von Perros-Guirec in Ploumanach – Le Ranolien – wo man auf dem neben dem Camping entlanglaufenden Zöllnerpfad die Küste sehr gut entdecken kann. Nebenbei handelt es sich um ein 5-Sterne-Campingplatz mit einem Wahnsinns-Angebot für Kinder: Spielplätze, Babyspielraum, Indoor-Pool mit Wasserspielen, Rutschenlandschaft usw. Dieser Platz ist natürlich wieder mal das Paradies für Luisa. Wir bleiben hier zwei Nächte (11.-13. Juli) und genehmigen uns am Morgen erst mal ein Frühstück im Restaurant bevor wir den Zöllnerpfad ein Stück entlanglaufen. Die Landschaft ist trotz regnerischem Wetter wirklich toll. Leonard ist in der Trage und Luisa hat sehr viel Spaß dabei, auf den rundgeschliffenen Felsen entlang zu klettern. Den Nachmittag verbringen wir am Pool und auf den Spielplätzen.

Am Donnerstag, den 13.07 geht es weiter in Richtung Mont Saint Michel, denn den müssen wir unbedingt noch sehen. Er gehört schon zur Normandie und wir nähern uns dem Ende unserer Frankreichrunde. Auf dem Campingplatz in der Gemeinde Mont Saint Michel angekommen, entdeckt Luisa sofort die Kremser, die den ganzen Tag Touristen zur Festung im Wattenmeer kutschieren. Da sie noch nie Kutsche gefahren ist nehmen wir eine der letzten um kurz vor 18 Uhr und fahren einmal zum Berg und gleich wieder zurück. Eine schöne Einstimmung auf den nächsten Tag, an dem wir die Strecke zu Fuß zurücklegen und den Berg erkunden wollen.

Am Freitag buchen wir aber erst mal die Fähre nach England. Wir werden am Montag den 17.07 von Cherbourg nach Poole schippern. Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Festung. Dort angekommen, werden wir von Touristenmassen fast erschlagen, obwohl es verhältnismäßig leer sein soll. Wir flüchten uns auf die Festungsmauern, da in der so genannten Hauptstraße mit den Restaurants und Souveniershops kein Durchkommen ist. Dann muss Luisa Pipi. Der Supergau, denn es gibt für jährlich 2,5 Millionen Besucher grade mal eine Hand voll Toiletten, vor denen Riesenschlangen stehen. Am Ende dauert die ganze Aktion 45 Minuten – bei sowas vergeht zumindest mir gehörig der Spaß am Besichtigen.  Unser Fazit ist: die eigentliche Attraktion ist der Berg von außen und die Natur, besonders das Wattenmeer drumherum. Eine Besichtigung würden wir uns das nächste Mal sparen. Ja, Wieland, du hattest völlig Recht 😊

Ile de Ré

Auf dem Weg zur weißen Insel – La Blanche – wie die Ile de Re von Einheimischen genannt wird, mussten wir mal wieder einkaufen. Eigentlich nicht der Rede wert, aber dennoch muss ich hier mal ein paar Worte zu den französischen Mega-Märkten loswerden. Diesmal ging es zum „Hyper U“ in La Rochelle und wir haben selten soviel Zeit fürs Einkaufen benötigt. Das liegt vor allem daran, dass die Märkte riesig sind – es gibt nichts was es nicht gibt. Wir bekommen sogar ein neues Ladegerät für unsere Kamera, da wir unseres zu Hause gelassen haben (sehr schlau…). Aber wer braucht eigentlich ein 20 Meter langes und 2 Meter hohes Regal ausschließlich mit Kochschinken verschiedenster Fabrikanten – das ist doch krass! Andere Abteilungen waren ähnlich opulent ausgestattet, so dass wir trotz Einkaufsliste geschlagene 3 Stunden fürs Einkaufen benötigen. Um 17 Uhr geht es endlich weiter zum Camping, wo wir uns einen netten, allerdings etwas sandigen Platz direkt hinter den Dünen aussuchen. Der Platz ist außerdem noch schief in alle Richtungen so das es weitere zwei Stunden dauert, bis Bus und Wohnwagen nach diversen Buddelaktionen und von flachen Steinen stabilisiert einigermaßen gerade und „schlaftauglich“ draufstehen.

Den nächsten Tag verbringen wir am sehr schönen Strand direkt hinter dem Campingplatz und in bzw. an dem riesigen Kinderplanschbecken, das zum Platz gehört.

Da die Insel mit einem gut ausgebauten Radwegenetz fürs Fahrradfahren ideal ist, schwingen wir uns am nächsten Tag auf die Fahrräder und radeln ins sehr schöne „Inselhauptdorf“ St. Martin de Ré. Dort essen wir am Hafen und entdecken in einem Park die Maskottchen der Insel: Esel mit Hosen, auf denen Kinder – natürlich auch Luisa – reiten können. Die Hosen hatten zu Zeiten, als die Esel noch Salz aus den Salinen transportiert haben, den Zweck, diese vor lästigen Insekten zu schützen – heute ist das Ganze mehr ein netter Gag für Touristen. Wir radeln weiter Richtung Norden, immer an der schönen Küste entlang und drehen kurz vor der engsten Stelle der Insel – die gerade einmal 70 m misst – um und fahren auf der Westseite der Insel in Richtung Campingplatz zurück. Auf dem Weg wollen wir nochmal baden und biegen kurzerhand in Richtung Strand ab – dieser entpuppt sich aber als algenverdreckter, stinkender und von Fliegen bevölkerter FKK-Strand. Gegen die Nackten haben wir als Ossis eigentlich nix einzuwenden aber der Gestank war dermaßen eklig, dass wir schnell weiterradeln.

Den nächsten Tag (6. Juli) verbringen wir weitgehend auf dem Campingplatz. Nachmittags radeln wir noch mal zum Supermarkt, vor dem ein kleiner Rummelplatz aufgebaut ist, den Luisa erstmal ausgiebig zum Karussell fahren nutzt. Am Freitag, den 7. Juli brechen wir auf in Richtung Süd-Bretagne.

Bordeaux und der Regen

Unsere Anreise nach Bordeaux am 29.07.2017 war eine mittlere Katastrophe. Es waren zwar nur rund 80 km bis zum stadtnahen Campingplatz und die Fahrt sollte gerade einmal eine Stunde dauern, aber kurz vor dem Autobahnring um Bordeaux fiel mir auf, dass wir eine Riesenladung Wäsche im Trockner auf dem Campingplatz bei der Dune du Pilat vergessen hatten. Wir müssen also umdrehen und fahren den fast kompletten Weg wieder zurück. Nach kurzem Halt und Wäsche einsammeln ist es schon fast 14 Uhr und wir beschließen aufgrund von Hunger-Attacken mal wieder das „güldene M“ zu besuchen – hier gibt es einen tollen Spielplatz und wir vertrödeln weitere zwei Stunden. Als wir wieder Aufbrechen fahren wir direkt in den Feierabendverkehr rund um Bordeaux – überall Stau und wir müssen auch noch einkaufen. Wir finden einen tollen Supermarkt – „Grand Frais“ und der Name ist Programm. Es wäre toll, wenn es sowas auch in Deutschland gäbe – eine große Halle zu 80% voll mit frischen Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch. Dies ist ganz nach unserem Geschmack und wir shoppen für unter 100 Euro. Keine Spielsachen oder irgendwelche „Anna & Elsa“ oder „Peppa Wutz“ Merchandising Artikel, an denen Luisa aktuell nicht vorbei kommt. Um 19 Uhr kommen wir endlich auf dem Campingplatz an – puhh, wir sind total fertig!

Am nächsten Tag gab es Dauerregen, so dass wir die Fahrräder stehen lassen und am frühen Nachmittag (Regenpause) per Bus und Straßenbahn nach Bordeaux aufbrechen. Luisa findet Bus und Bahnfahren ja super und wir sind in nicht mal 30 Minuten direkt im Zentrum. Eine wirklich tolle Stadt, die wir leider nicht richtig genießen können, da es gefühlt alle 5 Minuten wie aus Eimern schüttet. Wir flüchten in diverse Läden und kaufen einiges ein. In der Galerie Lafayette entdeckt Luisa ihr Traumkleid. Sie nach einigen Hochzeiten, zuletzt von Andrea und Fabian super angetan von langen Keidern. Wir kaufen es zunächst nicht, beschießen aber am Abend, Luisa diese „Überraschung“ am nächsten Tag zu kaufen. Es ist auf 50% reduziert 😉. Wir machen uns auf den Weg zurück zum Campingplatz mit Bahn und Bus.

Am nächsten Morgen hat der Regen etwas nachgelassen und wir machen uns auf in die Stadt. Bernie bleibt mit Leonard beim Campingplatz. Im Lafayette hat sich Luisa beim Anprobieren erstmal Zeit gelassen, 20 min. mit dem Kleid gedreht und weitere schöne Dinge für sich entdeckt. Der Laden ist die Hölle: So viele tolle Sachen! Nachmittags verbringen wir entspannt auf dem Campingplatz und Bernie kocht eine supertolle Bolognese auf Vorrat und Wok Pfanne am Abend. Wir packen zusammen, während die Kinder schlafen.

Am nächsten Morgen spannen wir wieder an und brechen auf in Richtung La Rochelle bzw. die vorgelagerte Insel „Ile de Re“ – aber wir haben ein Problem: Unser Stützrad vom Wohnwagen lässt sich nicht mehr festziehen und so müssen wir es provisorisch mit einem Spanngurt befestigen. Den Wohnwagen können wir so jedenfalls nicht abhängen. Fraglich, ob der ADAC hier weiterhilft – und wenn, dann wohl nur mit viel Zeit, die dafür draufgeht.

Dune du Pilat & Arcachon

Am Bassin de Arcachon haben wir uns auf Grund von Empfehlungen im Internet für den Camping Panorama du Pyla entschieden – er liegt direkt an der Dune du Pilat, hat Strandzugang und lag in Fahrraddistanz nach Arcachon. Hier durften wir den Standplatz selbst aussuchen und steuerten zunächst die Plätze mit Meerblick an. Hier war es jedoch ziemlich voll, so dass wir im hinteren Teil des Platzes weitersuchten und einen riesigen, schattigen und sehr schönen Stellplatz ergatterten.

Wettertechnisch war es bei unserer Ankunft am Sonntag, dem 25.06.2017 noch immer sehr heiß, sollte aber in den nächsten Tagen mit Gewitter und Regen merklich abkühlen. Nach dem Aufbau – erstmalig kam auch unsere Markise am Bus zum Einsatz – erkundeten wir den Platz. Er liegt recht hoch über dem Strand und um an diesen zu kommen muss man entweder einen steile Treppe hinunter oder die Düne hinabsteigen. Wir bleiben erst mal oben und schauen uns die Paraglider an, die hier auf der Düne starten und direkt an der Steilküste entlangfliegen.

Am nächsten Tag sollte es auf die Düne gehen. Trotz morgendlichem Regen war der Sand nachmittags ziemlich aufgeheizt und wir statteten Luisa erst mal mit Socken aus, die das Laufen angenehmer machten. Mit Leonard in der Trage und Luisa dann meist doch auf Papas Schultern (Schwerstarbeit!!) ging es 117m die Düne hoch. Fühlt sich ein bissl an wie in der Wüste. Der Ausblick von oben auf die Wälder und das Meer ist grandios und noch besser war das Runterlaufen an den Strand.

Am Dienstag war dann noch wechselhafteres Wetter angesagt. Dennoch schwangen wir uns gegen 11 Uhr auf die Fahrräder und strampelten in Richtung Arcachon. Der erste Platzregen ereilte uns in La Teste-de-Buch, wo wir uns unter das Dach einer gerade geschlossenen Eisdiele flüchteten und erst mal ein Picknick mit leckeren Frühlingsrollen aus der nahe gelegenen Markthalle veranstalteten. Weil es immer noch regnete und Bernie einen Friseur entdeckt hatte, gab es danach erst mal einen Haarschnitt für ihn bevor wir in das nächste Einkaufszentrum ansteuerten (es regnete immer noch). Erst um 17 Uhr wurde es langsam besser und wir radelten weiter gen Arcachon. Die angebliche Fahrradkarte, die wir im Shop auf den Campingplatz erstanden hatten entpuppte sich als völliger Schrott und so verirrten wir uns erst mal in einem Wald – wir fuhren oder besser schoben im Kreis doch Dank Google Maps kamen wir doch noch in der Stadt an. Hier hielten wir erst mal auf einem Spielplatz auf, den Luisa entdeckt hatte. Als wir aufbrachen war es bereits 19 Uhr und wir hatten noch mindestens einen Stunde Fahrt vor uns. So durchfuhren wir Arcachon nur und machten uns auf den sehr gut beschilderten Rückweg zur Düne. Der Radweg direkt an der Küste ist eine echte Empfehlung – etwas auf und ab, tolle Meerblicke und schöne Anwesen.

Am Mittwoch bleiben wir auf den Campingplatz und entspannen noch ein wenig bevor wir am Donnerstag gegen Mittag die 80 km Fahrt nach Bordeaux – unserem nächsten Stopp – antreten.

Warendorf-Schweich-Elsass-Provence

Nun solle es also losgehen. Unser erstes Ziel war so gewählt, das es auf halber Strecke zwischen Pampow und Schweich (bei Trier) lag. In Schweich wollten wir Freunde – Schmidti und Marion nebst Kindern –  besuchen. Im Internet haben wir einen Erlebnisbauernhof in Warendorf gefunden, der Übernachtungen im Rahmen des „Landlust“ Führers anbot. Daher haben wir gleich einen solchen Führer für 30 Euro erstanden der kostenlose Übernachtungen auf angeschlossenen Höfen in ganz Deutschland ermöglicht. Die Fahrt war gleich mal zum Abgewöhnen: Sehr starker Wind, Regen und Stau, so dass wir für 350 km über 7 Stunden gebraucht haben (inkl. Pausen), Da wir spät ankamen haben wir uns einfach neben das Wohnmobil gestellt, das schon da war, ohne uns anzumelden. Am nächsten Morgen haben wir dann die Hausherrin/Bäuerin kennengelernt, die uns aus der hofeigenen Metzgerei hauseigne Leckereien verkaufte bevor wir weiterfuhren.

 

Das Wetter hatte sich noch nicht sonderlich gebessert und so brauchten wir auch für die nächsten 300 km gefühlt ewig. Luisa erfreute sich zum wiederholten Male an einer „Kinderbox“ (Happy Meal) von  McDonalds – wir hatten ein schlechtes Gewissen, aber das war der einfachste Weg zügig zu essen und Kilometer zu machen. Der Verzehr fand nämlich im Auto beim Fahren statt. Um kurz vor 6 kamen wir endlich in Schweich an – Schmidt hat den Grill angeschmissen und wir hatten Dank unseren Gastgebern ein vorzügliches Abendessen bevor die Kinder totmüde ins Bett gesteckt wurden. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiterfahren, haben uns dann aber spontan entschieden einen Tag zu verlängern, damit wir einkaufen können. Zu diesem Einkauf gehörte auch eine neue zweite Batterie, denn unsere alte hat nicht mal mehr eine Nacht geschafft ohne völlig leer zu sein.

Am Freitag ging es dann endlich los in Richtung Frankreich. Zunächst haben wir das Elsass ansteuern. Nach leichten Umwegen aufgrund von Unaufmerksamkeiten des Fahrers (ich war’s nicht :-)) sind wir am späten Nachmittag in Eguisheim angekommen. Der örtliche Campingplatz war nichts besonderes, bestach aber durch seinen Nähe zum Dorf-Zentrum, das man in 5 Minuten zu Fuß erreichen konnte. Das Dorf ist eine echte Empfehlung, sowohl optisch als auch kulinarisch. Bei Gewitter und Regen machten wir uns auf den Weg zum Abendessen, denn wir wollten und auf keinen Fall den elsässischen Wein und Flammkuchen verpassen. Eine nette Lokalität hat uns entschädigt und wir waren begeistert vom Essen und der Stadt.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter gen Süden – 300 km war unser Tagesmaximum, da wir immer ausgedehnte Mittagspausen machen, damit Luisa sich ein bisschen bewegen kann. Nachdem der Spielplatz auf dem Camping in Eguisheim eher einen Enttäuschung war, sollte es nun zu einem Platz mit See, tollem Spielplatz und Hüpfburg gehen. Eingekehrt sind wir in einem Yellow-Village in der Nähe der Autobahn.  Hier gab es alles was das Kleinkindherz begehrt, wir waren aber nicht so begeistert, denn die Anlage hätte auch bei uns zu Hause in Karlsfeld stehen können und war nichts besonderes.

Jetzt hatten wir auch langsam genug von der täglichen Fahrerei. Unser nächster Stellplatz in der Provence sollte gleich für ein paar Tage bezogen werden. Auf dem Weg nach Manosque, einer kleinen Stadt in der Haute-Provence überquert man hinter Grenoble die ersten Ausläufer der französischen Alpen. Selbst auf 1000 m Seehöhe hatten wir inzwischen 32 Grad Lufttemperatur und Abkühlung ist auch für die nächsten Tage nicht in Sicht. Da wir immer an einem kleinen Fluss entlang fuhren, an dem unzählige Rastplätze lagen, wollten wir uns kurz im Fluss abkühlen. Wir haben einen tollen Rastplatz gefunden, wo man auch mal über Nacht stehen kann. hier kann man sogar im Fluss baden, da dieser hier eine ziemlich tiefe Gumpe gebildet hat. Das Wasser war wirklich erfrischend allerdings nicht so kalt wie von einem Bergbach erwartet. Luisa wolle gar nicht mehr raus…