Kategorie-Archiv: Perth & Westküste

Perth und der Besuch im Zoo

Am Mittwoch, 22.10.2014 nutzen wir die Zeit auf dem Campingplatz, um den Van auszuräumen und etwas zu putzen. Wir verschenken einiges an Campingequipment an Franzosen neben uns, die Ihr Working Holiday Visum gerade mit Arbeit in Fremantle  nutzen.

Am Donnerstagmorgen fahren wir zum Appartement, nachdem wir noch etwas eingekauft haben. Wir lassen die Waschmaschine auf Hochtouren laufen und entleeren den Van komplett von unserem Zeug. Unglaublich, was wir angehäuft haben.

Am Freitag fahren wir zur Verleihfirma und geben das Teil problemlos zurück. Beim Warten auf den Bus fällt uns auf, dass Luisa sich irgendwie heiß anfühlt. Sie war aber gut drauf und wir sind dann in den Zoo. Dieser ist wirklich eine Empfehlung wert: In drei separaten Sektionen ist Australien, Afrika und Asien sehr schön dargestellt. Uns hat besonders gut gefallen, dass man z.B. auf dem „Australian Bushwalk“ teilweise direkt durch die großen Gehege laufen kann und so die Tiere sehr nah erlebt. Glücklicherweise gab es bei Krokodilen und anderen Ausnahmen. Der Zoo erschien uns modern, hat kürzlich sogar einen Orang-Utan erfolgreich ausgewildert und beteiligt sich an vielen Schutzaktionen für bedrohte Arten.

Am Abend hatte Luisa 39,7 Grad Fieber, welches wir dann mit Zäpfchen über Nacht kurzfristig in den Griff bekommen haben. Nach einer unruhigen Nacht fahren wir zum Flughafen und machen uns auf den Weg nach Adelaide.

 

 

Freemantle und Rottnest Island

Glücklicherweise lief heute (5. Oktober) das Endspiel der Australischen Rugbymeisterschaft. Glück deshalb, weil wir nach unserem Autotausch etwas spät dran waren und hier alle Campingplatzrezeptionen um 18 Uhr schließen. Nach ersten erfolglosen Versuchen fanden wir 10 km südlich von Freemantle eine Rezeption, wo wegen eben diesem Rugbyspiel noch zwei nette Aussis anwesend waren, die mich nach drücken der „Emergency“ Klingel mit einem “ you’re late, mate“ um kurz vor Sieben noch einchecken ließen.

Am nächsten Tag stand eine Freemantle Besichtigungstour auf dem Programm. Die kleine Stadt südlich von Perth ist Hafenstadt und bekannt für ihre hübsch renovierten Häuser aus der Kolonialzeit und den Cappuccino-Strip, wo sich ein Café an das nächste reiht. Nach einer Runde durch das Schriffwrack- Museum sind wir zum Hafen, um dort die angeblich tollen Fish & Chips zu probieren. Der Fisch war wirklich superfrisch und sogar Bea hat’s gemundet. Luisa hat ebenfalls ordentlich zugelangt und das Fischfilet (natürlich ohne fettige Panade) genüsslich verspeist. Anschließend haben wir noch eine Runde durch das Stadtzentrum gedreht und uns in einem Café niedergelassen, nachdem wir die morgige Tour nach Rottnest Island im Touribüro gebucht haben (Dienstags gibt’s Rabatt bei Rottnest Express Ferries).

Die kleine Ferieninsel Rottnest Island ist bekannt für ihre tollen Strände und die Quokas – kleine Beuteltiere, ähnlich den Kängurus, die ein wenig an Ratten erinnern (daher den Name der Insel, der vom holländischen Rottennest abgeleitet ist, was soviel wie Rattennest bedeutet). Unser Aufenthalt hier beginnt gleich mal mit der ersten Enttäuschung: wir dürfen für Luisa keinen Fahrradanhänger mieten. Das geht erst für Babys ab zwölf Monaten. Somit müssen wir die autofreie Insel zu Fuß erkunden, was dazu führt, dass wir nur einen kleinen, aber dennoch sehr schönen Teil der Insel sehen können. Trotzdem fanden wir den Ausflug hierher sehr schön wenn auch recht teuer (trotz Rabatt 150 Dollar für die Fähre).

 

Ūber Exmouth nach Perth

Unser erstes Ziel zurück gen Sūden lautet Karratha,  eine Minenstadt, die von Erz, Gas und dem nahegelegenen Hafen Dampier lebt. Die Stadt boomt und die Preise sind entsprechend hoch. Wir schauen im nahe gelegenen Nationalpark auf Gasförderanlagen und gleich daneben gibt es jahrtausende alte Aboriginie-Gravuren im Stein. Interessanterweise ist nur der Teil der Halbinsel Nationalpark,  in dem keine Bodenschätze  vermutet werden.

Das Einkaufszentrum ist das Größte im Nordwesten Australiens, von wo wir nach intensiver Shoppingtour in Richtung Exmouth aufbrechen. Auf halber Strecke stoppen wir kurz vor Sonnenuntergang auf einem 24 h Rastplatz, um am Morgen die 400 km zügig zu absolvieren. In Exmouth buchen wir den bezahlten Tauchgang für Bea und verbringen den Rest des Tages am Pool.

Am nächsten Tag startet die Tauchtour gegen halb 10. Nach umfangreicher Equipmentausgabe und einem Briefing gehts los – ganz schön aufregend nach so langer Tauchabstinenz. Die Busfahrt ist recht unterhaltsam, das Team legt sich echt ins Zeug, und alle brechen in Jubel aus als die Soldaten uns grünes Licht für den Tauchgang direkt vom Pier geben – in der Regel müssen die Taucher vom Strand starten und mühsam zum Pier rauspaddeln. Wir haben das Vergnügen mit voller Ausrüstung direkt vom Pier zu hopsen – die 3 Meter sind ganz schön hoch. Die beiden Tauchgänge sind super und wirklich jedem zu empfehlen. Man taucht faktisch in einem Aquarium. Besonderes Highligt sind die doch sehr zutraulichen Riesenzackenbarsche, die uns auf beiden Tauchgängen begleiten. Nicht so perfekt war die Sicht an diesem Tag, die auch dafür sorgte das unsere Tauchgruppe –

mit acht Leuten aus meiner Sicht etwas groß – sich ständig neu sammeln musste.

Bernie war in der Zeit mit Luisa am Pool und anschließend im Wasserpark für Kinder. Als ich vom Tauchen zurück kam war von beiden weit und breit nichts zu sehen – gelangweilt haben sie sich ohne mich jedenfalls nicht 🙂

Die nächsten Tage sind wir viel gefahren, denn wir wollten schnell zurück nach Perth, um von da aus den Südwesten zu erkunden. Aus Exmouth sind wir deshalb noch am selben Tag aufgebrochen und haben die Nacht auf einem 24 Stunden Rastplatz südlich von Coral Bay verbracht. Am nächsten Tag haben wir es bis zur Shark Bay geschaft, wo wir 30 km Umweg in Kauf nehmen um die Nacht auf der Hamelin Station zu verbringen. Die Farm stellt Reisensenden liebevoll angelegte Stellplätze zu einem fairen Preis zur Verfügung und die Duschen und Toiletten sind nagelneu und das Beste, was wir bislang gesehen haben. Nach einer weiteren Nacht in Dongara, einer kleinen Stadt 350 km nördlich von Perth haben wir es nach einer anstrengenden Fahrt mit viel Wind am 5. Oktober zurück nach Perth geschafft. Hier sind wir erstmal zu unserer Vermietstation gefahren, denn unser Van hatte zwischenzeitlich einige Mängel offenbart, die wir nicht mehr akzeptieren wollten. Das Fahrwerk schwammig, ein tropfender Wassertank, ein wohl durch Unterdruck verkleinerter Benzintank, ein klackernder Stoßdämpfer,  ein defekter CD Player und und und. Nach einigen Diskussionen gab es einen Austauschvan, frisch gewaschen und geputzt – unser war nach gut 6000 km gut runtergeritten und brauchte eine Pause und einen Rundumcheck. Fix unser Zeug in das neue Teil gebracht, der etwas frischer dastand,  aber exakt das gleiche Modell ist.

Den kurzen Weg nach Fremantle absolvieren wir in den Abendstunden des 05.10., Luisas 8. Monatstag. Hier wollen wir erst mal ein paar Tage bleiben.

 

 

,

 

 

 

 

 

Port Hedland und Eighty Mile Beach

In Port Hedland ( das“t“ ist stumm und ich hab deswegen eine Wette gegen Bernie verloren) lassen wir uns am Cooke Point auf einem Big 4 Campingplatz nieder, der alles bietet was wir nach 4 Tagen im Outback brauchen. Insbesondere der Pool hat es Luisa angetan…sie badet total gerne und ist im Wasser wie wild am strampeln und quieken. Hier bleiben wir erst mal zwei Tage um die Wäsche zu waschen, einzukaufen  und den roten Staub runterzuwaschen. Wie wir beim Checkin etwas irritiert feststellten, sind die besten Stellplätze nicht etwa welche direkt am Strand, sondern die mit Blick auf die Lichter der Industrianlagen.  Tja, wenn es sonst nichts zu gucken gibt…für uns war das Campen im Industriegebiet eher nicht das Highlight.

Nach zwei entspannten Tagen brechen wir in Richtung Eighty Mile Beach auf. Nach einigem hin und her haben wir uns entschieden, nicht nach Broome hochzufahren, sondern hier umzudrehen, so dass wir am nördlichsten  und wahrscheinlich auch heißesten Ort unserer Reise angelangt sind. Als wir mittags auf dem Eighty Mile Beach Caravan  Park einchecken, ist es nur im Schatten einigermaßen auszuhalten  und unser Sunshelter muss das erste mal seinen ursprünglichen Zweck erfüllen, nämlich Schatten spenden.

Am Nachmittag, als es etwas kühler ist, begeben wir uns an den Strand um Muscheln zu sammeln. Der Strand ist wirklich wunderschön, endlos lang und bei Ebbe ziemlich breit. Mit einem leckeren Rotwein in der Hand haben wir uns dann auch den beieindruckenden Sonnenuntergang angesehen. Luisa hat sich derweil am Sand erfreut und zu unserem Leidwesen auch die ein oder andere Handvoll davon genüsslich verspeist.

Tom Price und Karijini National Park

Luisa wird auf dem Weg nach Tom Price gegen 17.00 Uhr etwas quängelig, so dass wir kurzerhand den nächsten Abzweig mit Hinweis Camping folgen und auf der Giralia Station landen. Auf dem Weg zur Farm muss man zunächst ein schweres Torgatter öffnen und sieht schon von Weitem die Australische Fahne. Wir folgen auf der Farm mit unzählige  Nebengebäuden und freilaufenden Pferden Schildern und stehen schließlich an einer Glocke vor dem Haus der Farmer. 20 Dollar kostet die Nacht und wir haben einen der coolsten Plätze bis dato gefunden: Eine Küche für die Reisenden mit uraltem Ofen, einem Puzzle, dem wir einige Teile hinzugefügt haben, Buchtausch usw. Absolut empfehlenswert und ruhig – dazu gab es Strom und warme Duschen.

440 km fahren wir ab hier auf einsamen Highways und die letzten 50 km auf Dirt Road nach Tom Price, der Minenstadt oder das „Tor zum Karijini NP“, wie sie sich selber nennen. Wir kaufen mal wieder anständig ein, buchen die Minentour für den nächsten Tag und lassen uns im einzigen aber guten Campingplatz nieder. Kakadus tauchen auch hier in Schwärmen auf, Luisa mag die Vögel und schaut minutenlang in die Bäume. Es können auch die Blätter sein, sie mag Blätter.

Um Punkt 10.00 Uhr stehen wir am nächsten Tag an der vereinbarten Abfahrtstelle Richtung Miene, die von dem Giganten Rio Tinto, einem der großen weltweit operierenden Bergbaugiganten, betrieben wird. Freundlicherweise erlauben diese für $30 eine 1,5 h Fahrt durch die Mine inkl. 20 min. „Freigang“ an einem Aussichtspunkt. Die Sicherheitsvorschriften sind enorm: Nicht nur wir, sondern auch die 7,5 Monate alte Luisa musste neben festem Schuhwerk eine  Sicherheitshelm und eine Schutzbrille tragen. Beides war nicht in Babygröße verfügbar – siehe Bilder.

Das Beeindruckteste an der Tour war die Skrupellosigkeit, mit der ganze Berge umgeschichtet werden und mit der Australien seine wichtigsten Ressourcen im gigantische  Stil nach China schafft – Eisenerz. Die längsten Züge nach Port Hedland – dem nächstgelegenen Hafen – messen 7 km. Die Minenkipper laufen 24h und haben ein Tankvolumen von 9000 l. Es fühlt sich merkwürdig an, als wir durch Buschfeuer begleitet 100 km weiter im Karijini NP sind, wo das Betreten von Buschland abseits der Pfade verboten ist.

Hier bleiben wir 2 Tage und sehen beeindruckende Schluchten, Wasserquellen, grüne „Oasen“ in den Schluchten trotz karger Vegetation an der „Oberfläche“ – all das haben wir immer mit Luisa in der Trage erwandert. Bis jetzt ohne Zweifel eines der Highlights unserer Tour!

Die coolste Wanderung war zum Handrail-Pool, der diesen Namen trägt, weil der Weg an der schwierigsten Stelle mit einem Geländer gesichert ist. Auf dem Weg dahin müssen mehrere Pools durchwatet werden, zum Ende verengt sich die Schlucht auf einen Meter. Ebenfalls sehr zu empfehlen sind die Wanderungen in der Dales-Gorge, zum Fern Pool, den Fortescue Falls und dem Circular Pool.

Die Campingmöglichkeiten sind im NP stark eingeschränkt. Für vergleichsweise viel Geld (Karijini Eco Retreat $ 40 für uns/Nacht)wird nicht sonderlich viel geboten. Netter war es im Dales Camp für die Hälfte bei fast gleicher Leistung. Empfehlenswert ist ein Besuch des „Visitor Centers“, welches viele Informationen über Entstehung und Geschichte der Region und seiner Bewohner bietet.

Unser Weg führt uns nun nach Port Hedland, das wir am Abend erreichen.

Exmouth & Cape Range National Park

Von Coral Bay nach Exmouth sind es nur etwas mehr als 100 km, die man auch per Offroad Piste direkt an der Küste entlang fahren kann. Wir haben uns für die asphaltierte Straße entschieden und waren gegen Mittag in Exmouth, dem Tor zum Cape Range National Park und dem Ningaloo Marine Park – neben dem Great Barrier Reef an der Ostküste der Top Spot zum Korallen gucken und plantschen. Nur besser, weil hier die Korallen direkt vom Strand erreichbar sind.

Wir tanken – das erste Mal 400 km mit einer Tankfüllung und schon war die Tankanzeige an – und buchen am Freitag für Bea einen Tauchgang am Navi Pier, einem der besten Tauchspots der Welt. Blöderweise vergessen wir in der Touristeninformation Beas Reisepass. Wir waren zwischenzeitlich schon an unserem Camp – dem Yardie Homestead Caravan Park – angekommen. Hier hatten die freundlichen Damen von der Info bereits angeklingelt und den Verlust unseres Ausweises angekündigt. Sehr nett und zuvorkommend, diese Australier. An diesem Platz bleiben wir zwei sehr schöne Tage, die wir im Cape Range NP mit Wandern, Schnorcheln und Baden verbrachten. Luisa war gut drauf, das Baden macht ihr Riesenspaß und sie wird auf alle Vieren immer mobiler.

Am Montag ist der gebuchte Tauchgang leider ausgefallen, da es sehr windig war. So hat Bea den „Refresher Kurs“ im Pool absolviert, was auf Grund Ihrer lange Tauchpause Pflicht bei diesem Anbieter ist. Der geplante Tauchgang am Navy Pier ist verschoben – wir planen auf dem Weg zurück gen Süden noch einmal einen Stop in Exmouth, um hier großen Fisch zu sehen. Beim Schnorcheln haben wir neben Korallen schon allerlei bunte Fische, auch einen Weissspitzen Riff-Hai gesehen, der leider nicht auf Foto zu sehen ist. Tipp: Spart niemals an guten Batterien – die Coles Homebrand sind der Graus.

Ach ja und dann war da noch Beas Finger: Noch in D hat sie sich einen Splitter eingehandelt und den mit allem möglichen Werkzeug versucht zu entfernen. Kurz vor Abflug haben die in Karlsfeld ansässigen Allgemeinmediziner sie zum Chirurgen geschickt, die aber alle im Urlaub waren. So wuchs über die vergangenen Wochen atompilz-mäßig wildes Fleisch aus der Stelle – Bilder ersparen wir uns hier bewusst – ihr könnt ja mal Googlen oder Bingen. Am Ende haben wir heute in Exmouth drei Stunden im Hospital verbracht, um das Teil wegschneiden zu lassen und zu veröden. Das nennt man mal „Hands on“ – Mediziner. Da wurde nicht lange rumgemacht – drücken wir die Daumen, dass alles gut verheilt.

Vollgetankt sind wir gegen 16.00 Uhr in Richtung Karijini National Park aufgebrochen (550 km). 

 

Coral Bay

Nach Abfahrt aus dem Monkey Mia Resort ging es zunächst nach Harmelin Pool zu den Stromatoliten. Es handelt sich hierbei um uralte Lebensformen, die im seichten Wasser steinähnliche Formationen bilden. Schätzungen gehen davon aus, dass diese Mikroorganismen bereits vor 3.5 Mio. Jahre die Erde bevölkert haben. Die nächste Stadt war Carnvarnon, der Hochburg der Westaustralischen Banane und auch sonst gibt es hier Obst und Gemüse satt. Offensichtlich auf Kosten der Wasserressourcen – alle von uns überquerten Flüsse und „Creeks“ waren staubtrocken. Neben Auftanken haben wir mal wieder im Supermarkt zugeschlagen und $ 175 in Vorräte investiert. Weitere 90 km außerhalb der Stadt fanden wir uns auf einer Rest-Area ein, an der die Roadtrais mit voller Beleuchtung (und das ist in Australien ziemlich hell) an uns vorbeidonnerten…geschlafen haben wir trotzdem gut. An diesem Tag haben wir 450 km abgespult, die Luisa super mitgemacht hat.

An nächsten Tag war unser Ziel Coral Bay, wo wir nach Empfehlung von Susanne und Torsten auf dem Bayview Caravanpark eincheckten. Der ganze Ort besteht faktisch nur aus einer Straße mit zwei Campingplätzen und einem Shoppingcenter. Der Strand ist traumhaft, echt paradiesisch und wir beschließen, mit Luisa planschen zu gehen und mindestens zwei  Tage zu bleiben. Am Ende wurden drei daraus.

Am zweiten Tag an diesem tollen Fleckchen Erde wollen wir mal wieder was erleben – da kommt die Glasbodenboot- und Schnorcheltour gerade recht.  Nachdem aus der gebuchten 2 Stunden Tour wegen zu wenig Teilnehmern nichts wurde haben wir für 20 Dollar Aufpreis auf eine andere Tour umgebucht, die dafür 3 Stunden geht und auch noch “ Schildkrötengucken“ auf dem Programm hat. Die Tour beinhaltete auch zwei Schnorchel-Spots, die wir uns aufgeteilt haben.

Neben unzähligen Korallen und Fischen war das Highlight der Tour ein Skelett eines Wals,  der vor wenigen Monaten in der Bucht im flachen Wasser gestrandet ist und von Haien gefressen wurde. Bea hat beim Schnorcheln eine Schildkröte gesehen, auf der Rückfahrt haben uns Delphine begleitet.

Nachdem die 2 Tage zu schnell vergingen, haben wir noch einen dritte  Strandtag eingelegt, welcher von Schnocheln und einer mauligen Luisa begleitet war. Sie scheint gerade einen Entwicklungsschub zu haben. Ist mit allem unzufrieden und braucht Dauerbespassung. Zum Ende hat sie sich noch ihre sandigen Hände in die Augen gerieben, woraufhin der tolle Strandtag ein eher zähes Ende fand. Mit Wasser gespült haben wir die Körner halbwegs rausbekommen.

Morgen brechen wir auf nach Exmouth und dem Cape Range National Park.

 

 

 

Shark Bay

Etappenziel heute war Shark Bay (Haifischbucht), die seit 1991 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt. Auf der Fahrt lagen zwei Roadhouses, von denen wir am Overlander Roadhouse einen kleinen Stop eingelegt haben. Diese laut Bea „ziemlich ranzigen Tankstelle mit überteuerten Preisen“ – wir haben fast 10 Dollar für zwei Eis gezahlt und der Liter Sprit kostet $1.75 – war kein Highlight, wie es einige Reiseführer vorgeben. Unser Ziel war das Nanga Bay Resort. Selbiges wurde von einem unserer Reiseführer als gute Alternative zum stets überfüllten Monkey Mia Resort angepriesen und daher haben wir eingecheckt. Es stellte sich jedoch heraus, dass der verständlicherweise recht schlecht besuchte Campingplatz den Namen „Resort“ nicht verdient: Toiletten und Duschen in uralten Containern, eine vor Dreck starrende Campingküche und ein nicht besonders schöner Strand haben uns die Entscheidung am nächsten Tag weiter zu fahren leicht gemacht. Trotzdem haben wir hier endlich Luisa das erste Mal im indischen Ozean baden lassen. Sie fand es ok, die Eltern zu windig und trotz Sonne zu kalt.

Die gemischten Kritiken haben uns überlegen lassen, das berühmte Resort Monkey Mia zu besuchen. Wir haben es nach nun 2 Tagen Aufenthalt nicht bereut. Nachdem wir einen der begehrten Campingplätze direkt am Strand für stolze $ 54 pro Nacht ergattert haben, waren die vergangenen 2 Tage sehr schön. Emu-Väter mit Küken (die Männer brüten nicht nur die Eier aus, sondern sorgen das erste Jahr alleine für die Kleinen) laufen über den Platz und klauen Bananen vom Tisch, Delphine schwimmen direkt am Strand entlang und trotz Berühmtheit dieses Orts hält sich der Touristenandrang zumindest in dieser Jahreszeit in Grenzen.

Das überall beschriebene Highlight – die täglichen Fütterungen der halbzahmen Tümmler – fanden wir nicht sonderlich spektakulär. Vielmehr die Nähe zu den Meeressäugern, die auch ohne Fütterung an den Strand kommen und Bea auf 3 m Distanz beim Schwimmen begleitet haben. Flipper lässt grüßen.

Hier in Monkey Mia haben wir auch ein deutsches Paar aus Halle/Saale kennen gelernt, die mit Ihrer heute einjährige Tochter Matilda in 4,5 Wochen von Sydney durchs Outback über Broome nach Perth unterwegs sind. Torsten und Susanne senden wir auf diesem Wege viele Grüße und wünschen Euch eine sichere und spannende Reise. Vielleicht sieht man sich mal wieder – gerne in München wenn Ihr in der Nähe seid.

Rainbow Jungle und Kalbarri National Park

Heute ging es in den Nationalpark, aber vorher wollten wir noch in den „Rainbow Jungle“, eine privat geführte Aufzuchtstation für heimische Papageien und Sittiche, die auch einige exotische Arten beherbergt. Wir dachten uns, auch Luisa hat was von dem bunten Gewusel und Gezwitscher. Der Park hat uns gut gefallen, für Luisa war es aber ein bissel zu viel gucken, woraufhin sie auf der Hälfte des Rundgangs eingeschlafen ist. Das Areal war sehr liebevoll und mit viel Mühe angelegt. Alles war super gepflegt und der Kaffee der Beste, den wir in Australien bis heute getrunken haben. Preis/Leistung war Top.

Der Nationalpark Kalbarri ist zunächst über asphaltierte und dann Dirt Roads erreichbar. Dank frisch geschobener Piste war der Weg zum Aussichtspunkt „The Loop“ auch für unser zweiradgetriebenes Gefährt gut zu meistern. Lediglich die letzten 6 der insgesamt 22 km waren etwas holprig, aber Luisa mag ja geschuckelt werden und hat als die Straße ganz schlecht wurde wieder mal ein Nickerchen eingelegt. Der Ausblick auf die tief in den roten Sandstein gespülten Schluchten ist wirklich grandios, das „Natures Window“ (siehe Fotos) hatten wir für die Fotosession ganz für uns alleine – in der Hochsaison muss man hier anstehen. Den 8 km langen schattenlosen Rundweg haben wir bei 30 Grad mit Baby aber lieber sein lassen. Anschließend ging’s dann zu unserem ersten „Free-Campingplatz“, einem Rastplatz ca. 60 km nördlich von Kalbarri. Diese Plätze sind mit Toiletten und Sitzmöglichkeiten ausgerüstete Rastplätze, auf denen 24h Verbleib erlaubt ist. Hier finden sich haufenweise Reisende aller Generationen ein. Vom Rentnerpaar mit Riesencampingbus und Anhänger mit Boot oder Geländewagen (hier Graue Nomaden genannt weil sie Ihr Haus in der Regel verkauft haben) bis hin zu jungen Leuten, die in ihrem Kombi unterwegs sind. Abends vor dem Mondaufgang gab es hier bei einem Gläschen Rotwein einen atemberaubenden Sternenhimmel zu bestaunen.