Dartmoor National Park

Auf unserem Weg zum Dartmoor National Park machen wir einen Zwischenstopp in der von Tripadvisor empfohlenen Donkey Sanctuary. Hier werden auf einem riesigen Gelände hunderte „bedürftige“ Esel gehalten. Außerdem gibt es „The Kitchen“, das hofeigene Restaurant mit leckerem englischen Essen – und das meinen wir völlig ernst! Bislang haben wir hier noch nicht schlecht gegessen – es gibt Panini, Sandwich, Burger und Co., außerdem Backkartoffel mit verschiedenen Beilagen, leckere Salate und das Ganze zu moderaten Preisen. Wir essen zu Mittag und laufen ein wenig auf der Farm umher – die Anlage haut uns nicht um, ist aber ganz nett gemacht.

Weiter geht’s zu dem über die Seite coolcamping.com recherchierten Campingplatz. Wir haben einen herausgesucht, auf denen Lagerfeuer, Grillen und offenes Feuer erlaubt sind und landen auf der Ashbourne Woods Campsite am Rande das Nationalparks – hier kann man gemäß Internet wild oder halbwild campen. Angekommen stehen wir erst mal vor einer Schranke, die sich nur mit Code öffnen lässt. Nach kurzem Anruf und der Frage ob wir denn reserviert hätten (haben wir nicht) werden wir eingelassen. Und kommen gerade noch so für zwei Nächte unter. Die Schulferien beginnen und wir müssen uns auf Vorabbuchungen einstellen. Wir dürfen mit unserem Bus nebst Wohnwagen hier nur auf dem Schotterplatz stehen – „No Cars on the gras“ – na super. Dafür haben wir wenigstens Strom (4 Pfund am Tag), keinen LTE Empfang und zusammengezimmerte Toiletten/Duschen 50m neben uns. Feuer machen dürfen wir auch: Dafür gibt’s Holz (4 Pfund pro kleinem Sack) und einen alte Autofelge als Feuerschale (3 Pfund pro Tag). Der Bus kostet übrigens auch extra. Wir wurden selten so blöde angeschaut, als wir erklärt haben, dass wir ein Zelt auf dem Dach haben und deswegen mit dem Auto auf den Platz fahren müssen. Ich führe hier die Preise so genau auf, da wir am Ende knapp 40 Pfund pro Tag zahlen und das im Vergleich zu TOP Plätzen mit voller Infrastruktur echt teuer ist. Da hilft auch das freie Brennen nix. Preis Leistung stimmte hier einfach nicht – es war zwar alles gepflegt und sauber, aber sehr einfacher Standard und die Lage war auch nicht toll – in einem angepflanzten Nadelwald zu stehen halten wir einfach nicht für ein Wildcamping-Erlebnis! Die Engländer sehen das anders: Der Platz hat überall im Netz Top Bewertungen – verstehen wir nicht, von uns keine Empfehlung. Da gibt es sicher bessere alternative Plätze.

Am Tag darauf klappen wir das Zelt ein und fahren nur mit dem Bus in den Nationalpark Dartmoor National Park. Die Straßen hier sind echt abenteuerlich. Auf weiten Strecken zwei Meter breit und rechts und links von Hecken/Mauern begrenzt. Wenn da Gegenverkehr kommt, hilft meist nur rückwärtsfahren. So ging es auch einem deutschen Reisemobilisten, dem wir plötzlich auf so einer Straße gegenüberstanden und der dann mit Bernies Hilfe erst mal 500 m rückwärts fahren musste, weil wir es nicht konnten (diverse Transporter hinter uns). Die Landschaft ist echt toll –ein Hochmoor von Felsformationen durchsetzt. Wir haben sogar Dartmoor-Ponys gesehen, die hier immer noch halbwild leben. Unser Ziel ist ein Ponyhof, von dem wir am Ende des Tages echt begeistert wieder aufbrechen. Mal wieder gutes Essen, viele tolle Aktivitäten mit den Tieren (auch Schafe, Ziegen, Esel, Kaninchen, Hamster, Schweine etc.) für die Kinder, riesige Spielflächen und die Ponys wirklich zum Anfassen, Streicheln und aus der Nähe erleben, ohne dass man das Gefühl hat, den Tieren geht es schlecht dabei. Wirklich gut gemacht!

Zurück auf unserem Camping bricht das das englische Wetter über uns herein – in Poole war es ja noch recht mild, jetzt haben wir Nachts nur noch 10 Grad, tagsüber maximal 16 Grad und ständig Regen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wird es richtig unangenehm – Starkregen und das stundenlang. Wir packen Freitag früh im Regen zusammen und machen uns auf in Richtung Cornwall.