Kategorie-Archiv: Frankreich 2017

Cote d’Azur – Halbinsel Giens (Hyeres)

Die Fahrt ist vergleichsweise kurz, unter 200 km, dennoch wenig entspannt. Beide Kinder quengeln, wollen kaum Essen und schwitzen. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren, das Thermometer erneut bei 36 Grad. Angekommen in La Madrague auf der Halbinsel Giens vor Hyeres steuern wir auf Camping Olbia zu. Ein stark bewaldetes und terrassiertes Gelände, wo auf Grund vieler Pfingsturlauber gerade deutsch gesprochen wird. Luisa übergibt sich auf dem Rücksitz, als Bea mit den verfügbaren Plätzen zurückkommt. Es ist wahnsinnig wenig Platz für unser Gespann, allein beim Parken vor der Anmeldung standen wir schon im Weg. Das Gelände ist steil und eng und wir stecken an einer Kurve fest, rangieren ewig rum. Wir prüfen den 1. Platz der wegen Enge ausscheidet und machen am Ende 2 h auf dem Platz rum, bis wir endlich gegen 17:30 Uhr durchschnaufen können.

Luisa geht es am ersten Abend (14.06.2017) auf dem Campingplatz Olbia richtig schlecht. Sie hat ganz offensichtlich Fieber, lässt sich aber nicht Fieber messen. Nach etwas Ibuprofen geht es besser, doch dies verliert schnell seine Wirkung und die Nacht ist die Hölle:  Wir schaffen es gegen 1:00 Uhr Nachts  Fieber zu messen – 40,6 Grad. Luisa ist völlig aufgekratzt und erzählt mitten in der Nacht 2 Stunden zusammenhanglose Dinge. Plötzlich steht eine recht alternative aber eigentlich sehr nette Platznachbarin im Wohnwagen und bietet uns Globuli gegen das Fieber an – da hatten wir aber schon Paracetamol gegeben und sie zog etwas enttäuscht und mit dem Hinweis, wir sollten mal die Packungsbeilage lesen von Dannen.

Anmerkung Bea: Wir sind nicht hypochondrisch veranlagt und rennen nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt, aber bei einem fantasierenden Kind und fast 41 Grad Fieber hört der Spaß auf. Paracetamol und Ibuprofen haben hier in der Vergangenheit sehr gut geholfen – nicht hilfreich finde ich allerdings das man heutzutage regelrecht dafür verurteilt wird, wenn man bei den schulmedizinischen Ansätzen bleibt und nicht auf Mittel in mikroskopischen Mengen zurückgreift die dreimal gerührt und geklopft werden und dann wirken sollen.  Habe in der Nacht noch lange darüber nachgedacht und denke jeder sollte das so handhaben (dürfen), wie es es für richtig hält.

Den 15.06. und 16.06. verbringen wir mit kranken Kindern auf dem Campingplatz Olbia. Luisa geht es schnell besser aber Leonard fiebert über 3 Tage. Wir springen von Schatten zu Schatten, waschen Wäsche und gehen an den Nachmittagen zur 200 m entfernten Küste Baden. Ein Traum, da das Mittelmeer gerade einmal 20 Grad hat und eine wirkliche Abkühlung ist.

Am 17.06. starten wir gut sortiert gen Westen.

Manosque, Forcalquier & der Lavendel

Über Flower Camping finden wir den Camping Provence Vallee und kehren auf einem netten, vor allem leeren Campingplatz am Nachmittag des 11.06.2017 ein. Die Anlage ist ok, das Personal sehr nett. Es ist Hochsommer angesagt und tagsüber geht es auf bis zu 38 Grad. Am 12.06.2017 wagen wir den Einkauf mit dem Rad. Außer dass wir uns etwas betätigen war die Idee so lala. Es gibt kaum Radwege, dafür viele steile Anstiege und Abfahrten und es ist heiß. Im Einkaufszentrum beweisen die Franzosen mal wieder Klasse: Das familienfreundliche Bistro bietet viel Auswahl an Speisen, kostenfreie Beilagen und Wasser sowie leckere Nachtische. Wir shoppen und voll bepackt geht es in der Nachmittagshitze zurück. Die Kinder schwitzen wie wir. Gott sei Dank gibt es einen Pool auf dem Campingplatz, der uns den Aufenthalt versüßt.

Am 13.06.2017 lassen wir den Wohnwagen auf dem Platz und starten in Richtung Forcalquier, einem sehr netten Hochprovence Ort mit einer Menge Charme, engen Gassen, netten Läden und vielen Brunnen auf zugewachsenen Plätzen. Die über allem thronende Zitadelle lassen wir aus und entspannen stattdessen in einem schattigen Innenhof im Restaurant Aigo Blanco. Die französische Küche ist einfach lecker – eine klare Empfehlung.

Wir cremen gegen die Sonne und sehnen uns nach unserem klimatisierten Auto. Auf der Rückfahrt stoppen wir bei Lavendelfeldern in Valensole. Ein kleiner duftender Strauch fällt dabei ab. Es ist schade, dass es diese Felder kaum noch gibt. Unsere Platznachbarn berichten, dass sie mehrere Stunden suchend durch die Region gefahren sind und keinen Lavendel entdeckt haben. Eine traurige Realität. Der Anbau von Lavendel ist stark rückläufig, da die Parfümindustrie längst auf synthetische Duftstoffe umgestiegen ist. Wir halten noch bei einer Boulangerie, einer Art Bäckerei mit weniger Brotsorten als in Deutschland, dafür mit allerhand herzhaftem und süßen Leckereien.

Am Morgen des 14.06.2017 packen wir nach dem Frühstück in aller Ruhe, Leonard schläft und Luisa guckt 3 Folgen Peppa Wutz am Stück. Gegen 11.30 Uhr sind wir soweit, „entleeren“ den Wohnwagen und tanken denselben auf. Noch fix in den Pool und los geht es in Richtung Hyeres.

 

Warendorf-Schweich-Elsass-Provence

Nun solle es also losgehen. Unser erstes Ziel war so gewählt, das es auf halber Strecke zwischen Pampow und Schweich (bei Trier) lag. In Schweich wollten wir Freunde – Schmidti und Marion nebst Kindern –  besuchen. Im Internet haben wir einen Erlebnisbauernhof in Warendorf gefunden, der Übernachtungen im Rahmen des „Landlust“ Führers anbot. Daher haben wir gleich einen solchen Führer für 30 Euro erstanden der kostenlose Übernachtungen auf angeschlossenen Höfen in ganz Deutschland ermöglicht. Die Fahrt war gleich mal zum Abgewöhnen: Sehr starker Wind, Regen und Stau, so dass wir für 350 km über 7 Stunden gebraucht haben (inkl. Pausen), Da wir spät ankamen haben wir uns einfach neben das Wohnmobil gestellt, das schon da war, ohne uns anzumelden. Am nächsten Morgen haben wir dann die Hausherrin/Bäuerin kennengelernt, die uns aus der hofeigenen Metzgerei hauseigne Leckereien verkaufte bevor wir weiterfuhren.

 

Das Wetter hatte sich noch nicht sonderlich gebessert und so brauchten wir auch für die nächsten 300 km gefühlt ewig. Luisa erfreute sich zum wiederholten Male an einer „Kinderbox“ (Happy Meal) von  McDonalds – wir hatten ein schlechtes Gewissen, aber das war der einfachste Weg zügig zu essen und Kilometer zu machen. Der Verzehr fand nämlich im Auto beim Fahren statt. Um kurz vor 6 kamen wir endlich in Schweich an – Schmidt hat den Grill angeschmissen und wir hatten Dank unseren Gastgebern ein vorzügliches Abendessen bevor die Kinder totmüde ins Bett gesteckt wurden. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiterfahren, haben uns dann aber spontan entschieden einen Tag zu verlängern, damit wir einkaufen können. Zu diesem Einkauf gehörte auch eine neue zweite Batterie, denn unsere alte hat nicht mal mehr eine Nacht geschafft ohne völlig leer zu sein.

Am Freitag ging es dann endlich los in Richtung Frankreich. Zunächst haben wir das Elsass ansteuern. Nach leichten Umwegen aufgrund von Unaufmerksamkeiten des Fahrers (ich war’s nicht :-)) sind wir am späten Nachmittag in Eguisheim angekommen. Der örtliche Campingplatz war nichts besonderes, bestach aber durch seinen Nähe zum Dorf-Zentrum, das man in 5 Minuten zu Fuß erreichen konnte. Das Dorf ist eine echte Empfehlung, sowohl optisch als auch kulinarisch. Bei Gewitter und Regen machten wir uns auf den Weg zum Abendessen, denn wir wollten und auf keinen Fall den elsässischen Wein und Flammkuchen verpassen. Eine nette Lokalität hat uns entschädigt und wir waren begeistert vom Essen und der Stadt.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter gen Süden – 300 km war unser Tagesmaximum, da wir immer ausgedehnte Mittagspausen machen, damit Luisa sich ein bisschen bewegen kann. Nachdem der Spielplatz auf dem Camping in Eguisheim eher einen Enttäuschung war, sollte es nun zu einem Platz mit See, tollem Spielplatz und Hüpfburg gehen. Eingekehrt sind wir in einem Yellow-Village in der Nähe der Autobahn.  Hier gab es alles was das Kleinkindherz begehrt, wir waren aber nicht so begeistert, denn die Anlage hätte auch bei uns zu Hause in Karlsfeld stehen können und war nichts besonderes.

Jetzt hatten wir auch langsam genug von der täglichen Fahrerei. Unser nächster Stellplatz in der Provence sollte gleich für ein paar Tage bezogen werden. Auf dem Weg nach Manosque, einer kleinen Stadt in der Haute-Provence überquert man hinter Grenoble die ersten Ausläufer der französischen Alpen. Selbst auf 1000 m Seehöhe hatten wir inzwischen 32 Grad Lufttemperatur und Abkühlung ist auch für die nächsten Tage nicht in Sicht. Da wir immer an einem kleinen Fluss entlang fuhren, an dem unzählige Rastplätze lagen, wollten wir uns kurz im Fluss abkühlen. Wir haben einen tollen Rastplatz gefunden, wo man auch mal über Nacht stehen kann. hier kann man sogar im Fluss baden, da dieser hier eine ziemlich tiefe Gumpe gebildet hat. Das Wasser war wirklich erfrischend allerdings nicht so kalt wie von einem Bergbach erwartet. Luisa wolle gar nicht mehr raus…

Unsere Elternzeitreise 2017

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Wir sind dann mal weg – am 6. Juni 2017 sind wir in Pampow zu unserer zweiten Elternzeitreise gestartet. Da wir das letzte Mal nicht 100% zufrieden mit unserem fahrbaren Untersatz waren nehmen wir diesmal gleich unseren eigenen ausgebauten T5 mit Dachzelt und den von meiner Mama und Stephan (an dieser Stelle nochmal Danke an die beiden) ausgeliehenen Eriba Touring. Nach einigem Hin und Her steht die grobe Route nun fest – es soll zunächst gen Süden gehen. Und zwar mit zwei Zwischenstopps durch Deutschland weiter nach Südfrankreich. An der Mittelmeerküste entlang bis zu den Pyrenäen und rüber an die französische Atlantikküste . Anschließend via England nach Schottland und über Belgien und die Niederlande wieder gen Norden nach Südschweden und Südnorwegen. Für diese Strecke haben wir zwölf Wochen Zeit, von Anfang Juni bis Ende August. Ob wir die Strecke wirklich so fahren steht nicht fest und wir wollen das Ganze so flexibel wie möglich halten, denn wer möchte schon bei Dauerregen auf die Britischen Inseln? Mal schauen wohin es uns verschlägt…