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Lake District National Park – Ullswater Lake

Wir fahren am Fr., den 04.08. in Richtung Ullswater, einem See im Nationalpark „Lake District“.  Uns wurde schon viel von dieser Region vorgeschwärmt und wir sind sehr gespannt. Ullswater soll weniger touristisch sein als die anderen Seen im Lake District.. Im Vorfeld gestaltet sich die Suche nach einem Platz schwierig – es ist Ferienzeit und viel ausgebucht. Wir telefonieren einige Google Ergebnisse ab und erfahren vom Campingplatz Cross Dormont, dass dieser noch Platz hat. Die Dame lässt keine Reservierungen zu, Strom gibt es auch nicht – egal, wir sind dafür gut gerüstet.

Die Fahrt über die M6 Richtung Schottland ist windig, die Straße ist top ausgebaut, die Landschaft bergig aber baumlos. Alles wirkt irgendwie kahl und etwas mondartig.

Am Camping angekommen empfängt uns eine große Wiese mit einem Wasserhahn, starkem Gefälle und einem Spielplatz, der aus einer Minirutsche, einem neuen Trampolin und einem Strick am Baum nebst Knüppel quer (zum Tarzan Spielen) besteht. Luisa ist 10 min. happy….

Wir bauen auf und richten uns auf 3 Nächte ein. Rückblickend wird dieser Platz zum Schlechtesten unserer Tour ernannt: Das Grass ist mind. 10 cm. hoch und wohl gerade von 40 cm runtergemäht worden. Das abgemähte Gras liegt überall. Wir hätten nie gedacht, dass dies so nerven kann. Kein Strom juckt uns weniger – wir bauen Bus und Wohnwagen so auf, dass der Bus über das Anhängerkabel Licht und Wasser im Wohnwagen funktionieren lässt. Die „Facilities“ sind übel: Alte Container mit noch älteren Kloausbauten. Warme Duschen gibt es für 50p 3 min. lang.

Es windet und regnet abwechselnd und wir bauen unter erschwerten Bedingungen das erste Mal unser kleines Vorzelt auf.

Am 05.08. spazieren wir nach Pooley Bridge, genießen die Sonne und einen englischen Nachmittagssnack (scones, jam, clotted cream mit ale und Rose-Wein statt Tee auch ganz lecker). Der See und die Umgebung sind sehr nett, etwas bergig aber so richtig besonders ist das Ganze irgendwie nicht. Bayrische Bergseen gefallen uns im Vergleich sehr viel besser.

Wir entschließen uns für eine „Dampfer“tour (bei den Ullswater Steamers dampft leider gar nix mehr) am kommenden Tag, die uns von Pooley Bridge nach Glenridding führt. Erst ist es erst wolkenverhangen und dann regnet es in Strömen, als wir in Glenridding ankommen. Ein verschlafenes Nest, in dem wir Sandwiches, Chips und Baguette in einem netten Cafe bekommen. Es regnet weiter und wir nehmen den Dampfer zurück zum Howtown Pier. Von dort wollen wir den „Ullswater Way“ zum Campingplatz wandern. In den gut 2 Stunden laufen wir in strömendem Regen mit Leonard in Chariot diesen tollen Wanderweg entlang alter Anwesen, mit tollen Aussichten und einigen Kletterpassagen über die allgegenwärtigen Natursteinmauern. Ein Wanderweg, den man um den sehr langgestreckten See begehen kann. Interessant ist, dass dieser häufig über private Höfe und deren angrenzenden Weiden verläuft – bei besserem Wetter wirklich eine Empfehlung.

Luisa läuft fasst den kompletten Weg alleine und macht das – wenn auch fast komplett durchnässt wie wir alle – richtig super. Wir sind so stolz auf Sie.

Wir schnaufen durch, trocknen unsere Sachen und fahren am 07.08. weiter in Richtung Yorkshire Dales National Park.

 

 

 

 

Die Cotswolds

Am 29.07.2017 fahren wir von der Somerset-Coast bei windigem Wetter in Richtung Bristol, welches wir genauso wie Bath nicht besuchen. Insbesondere Bath wäre einen Besuch wert gewesen: Pro Tag sprudelt hier 50 Grad heißes Wasser aus den Quellen und schon die Römer haben hier erste Bäder errichtet. Leider ist kein Bad davon kindertauglich – sehr schade.

Die knapp 90 Meilen dauern ca. 2 h. Neben den wenigen Autobahnen (M – Motorway) gibt es A und B Straßen. Alle sind mautfrei aber das Fortkommen auf der Straße ist mühsamer als in D. Die Ballungsräume und die Staus zur Hauptverkehrszeit gleichen sich dagegen.

Wir landen diesmal auf einem kleinen und sehr liebevoll geführten Campingplatz in Charlbury, einem Dorf in den westlichen Cotswolds unweit von Oxford. Einen Platz zu finden ist gerade am Wochenende im Moment echt schwierig, aber wir erwischen nach vorigem Anrufe wider Erwarten einen Platz mit „Electric hook up“ für 23 Pfund pro Tag für uns alle. Umgerechnet gerade einmal knapp 30 Euro. Grüne Wiese, keine parzellierten Plätze und einfach draufstellen heißt es hier – der krasse Gegensatz zum vorigen „Holiday Park“. Die Nachbarschaft ist sehr nett und Kinder überall. Wir besuchen am folgenden Tag ein kleines Festival (Riverside) im Ort – Woodstock ist nicht weit 😉.

Dieses war Newcomer Bands gewidmet, gepaart mit einem familientauglichen Set-Up ein toller Tagesausflug.

Tags drauf fahren wir ohne Wohnwagen nach Burford und Bourton on the Water. Beides sehr nette aber touristische Städtchen, die insbesondere durch ihre Jahrhunderte alte Sand- und Natursteinhäuser, oft mit Schiefer gedeckt, glänzen. Die Läden haben entsprechend Charme, machen aber auch hier um 17.30 Uhr zu. Erneut schont es unseren Geldbeutel, wir erstehen aber super Regenjacken für die Kinder.

Zwischenzeitlich macht uns Wind, Regen und die Kälte echt zu schaffen – es ist richtig wechselhaft, tagsüber in der Sonne schön warm aber der nächste Schauer kommt bestimmt. Abends wird es unter der Markise bei Wind richtig ungemütlich. Beim Kochen an der Heckklappe pustet uns der Wind fasst die Flamme vom Kocher aus. Wir entscheiden aufzurüsten und sichten bei www.jacksonsleisure.co.uk ein Heckzelt und Seitenwände für unsere Fiamma Markise, die sich „Privacy Room“ schimpft. 01.08. brechen wir auf in Richtung Nordwales, wo auf dem Weg auch deren Filiale ist.    

The Lost Gardens of Heligan

The Lost Gardens of Heligan in Cornwall sind unser nächstes Ziel. Auf der Fahrt am 22.07. setzt sich der Regen fort – nein es schüttet aus Eimern. Nur nicht an eine Stelle, sondern überall ist Wasser und zwar viel. Der starke Wind und die Gischt machen die Sicht auf den engen und kurvigen Straßen sehr schwierig.
Wir steuern den vorab reservierten Campingplatz „Heligan Caravan und Camping Park“ an, der direkt neben den Gärten liegt und sich im Nachhinein als Glückstreffer erweist: Nicht brandneu aber top gepflegt, sehr nettes Personal und 5 Gehminuten zum Eingang der Gärten.

Dieser Garten zählt mittlerweile zu den bekanntesten Gärten Englands und das nicht zu Unrecht: in großen Teilen vor 150-200 Jahren angelegt und Teil eines 400 ha Anwesens ist der durch Kriegswirren und Besetzwechsel irgendwann in Vergessenheit geraten und nach einem fast 100-jährigen Dornröschenschlaf wurde er in den 90er Jahren der Öffentlichkeit geöffnet. Wir sind keine Botaniker aber dennoch begeistert von wahnsinnig großen Palmen und Farnen, uralten Laubbäumen, historischen Gewächshäusern mit allen erdenklichen Zier- und Nutzpflanzen und einer Natürlichkeit und Zurückhaltung, die uns den Garten gleich an 2 Tagen besuchen lässt. Auch weil auf einer Wiese der „Lost Summer“ (ist der Name Ende Juli Programm bei wechselhaftem Wetter und 20 Grad??) gefeiert wird. Für Kinder genau das Richtige: Marschmellows grillen, Klettern, Tarzan spielen, Tipis bauen. Tolle Sache und eine echte Empfehlung gerade mit Kindern. Kulinarisch bietet das Heligan Cafe alles, was es braucht.

Wir machen einen Tagesausflug mit den Fahrrädern an den Strand nach Pentewan. Der Strand zwischen der Steilküste auf beiden Seiten ist super, wir lassen Drachen steigen aber zum Baden ist es uns zu kalt. Den Engländern nicht. Rot verbrannt liegen sie in der Sonne und genießen Ihren Sommer bei 20 Grad. Der gesamte Strand ist faktisch Campingplatz aber keine Empfehlung: Dicht nebeneinander schnurgerade stehen die mehr oder weniger mobilen Behausungen auf dem Gelände, was wohl mal Dünen waren. Wir steuern das Dorf an, welches sehr idyllisch liegt und einen coolen Pub als zentralen Anlaufpunkt hat. Nach insgesamt drei Tagen brechen wir am 25.07. auf in Richtung Atlantikküste (bislang waren wir am Ärmelkanal) – hier soll es tolle Strände geben und wettertechnisch ist dieser Tag der letzte mit Sonnenschein für mindestens eine Woche – daher wollen wir nochmal an den Strand genießen.

Südbretagne – La Trinité-sur-Mer

Wir fahren weiter in Richtung  Norden, wo uns schnurgerade, hügelige Straßen voranbringen.

Die Essenszeiten der Kids verzögern unser Fortkommen, sichern aber gleichzeitig eine stressfreiere und entspannte Reise. Sowohl Leonard als auch Luisa äußern Ihre Grundbedürfnisse auf unterschiedliche, aber für uns klare Weise. Wir müssen die Uhr im Blick behalten, um die Essenszeiten einigermaßen ein zu halten. Deswegen stoppen wir gegen 13.00 Uhr auf einem Parkplatz mit angrenzendem Park. Es gibt keine Barrieren und die Franzosen befahren das Parkgelände – wir dann ebenso und finden einen schattigen Platz für die Mittagspause.

Unsere Kinder sind sehr unterschiedlich – Leonard ist weit entspannter als Luisa. Er macht uns kaum Sorgen, ist vom Aufwachen an gut drauf und braucht seine 3 Schläfchen am Tag, regelmäßig Essen und zu Trinken und ab und zu Turnübungen auf der Picknickdecke. Er kommt robbend schon gut voran, es ist schwer ihn auf den Schoß zu setzen, da er unbedingt auf seine Beine will. Luisa dagegen ist mitten in der Trotzphase. Kuschelig und anschmiegsam auf der einen Seite, laut, fordernd und eskalierend auf der anderen. Sie regt sich über für uns Kleinigkeiten auf, dabei entdeckt sie gerade die Welt und Ihre eigenen Grenzen. Unsere gleichzeitig. Wir versuchen, die Regeln zu setzen und Klarheit zu schaffen – nichts anderes als im Management in einer Firma.

Nantes durchfahren wir im Berufsverkehr – es ist extrem viel los. Wir entscheiden uns, auf den von Wieland und Nadine empfohlenen Campingplatz in Carnac zu fahren. Dieser ist nach Anruf auf der Fahrt leider voll, aber wir recherchieren einen Patz im Nachbarort – „Camping La Plage“ in La Trinite sur Mer – der mit einer Top Lage am Strand, und gutem Restaurant (erneut eine absolute Empfehlung für die französische Küche) glänzt.

Leonard ist heute 7 Monate alt

Wir entdecken die Region auf dem Fahrrad, machen einen Tagesausflug über die verhältnismäßig guten Radwege zu den berühmten Menhirfeldern von Carnac, trinken Cidre und fotografieren die sehr gepflegten Anwesen in bretonischer Bauweise.

Insgesamt ist die Region sehr empfehlenswert, womit auf Grund der Ausflugsmöglichkeiten eine 1-2 Wochen Reise locker ausgefüllt werden kann. Wir brechen dennoch auf, haben Schweden mittlerweile von unserem Reiseplan gestrichen und machen Kurs auf die „Cote de Granit Rose“, wo es eine tolle Küstenlandschaft aus rotem/rosa Granitfels geben soll, die wir uns anschauen wollen.

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Camping La Ferme

Unser nächstes Reiseziel ist die Ile-de-Ré. Die Route läuft durch das Weinanbaugebiet Medoc nördlich von Bordeaux. Hier entstehen seit Jahrhunderten die besten Rotweine und die prächtigen Weinchalets warten auf Besucher, Verkostung und Verkauf. Leider ist Sonntag und wir stehen fast ausschließlich vor verschlossenen Türen. Ein weniger pompöses Weingut schreibt „Ouvert“ und wir shoppen ein wenig. Mal schauen, wie viele Flaschen noch in Deutschland ankommen…

Von Le Verdon sur Mer schippern wir per Fähre nach Royan, wo wir, da wir ja nicht abhängen können, einen WoMo-Stellplatz direkt am Strand ausgewählt haben. Angekommen das mittlerweile bekannte Bild: Wohnmobilisten sitzen in Ihren mobilen Häusern und machen den Fernseher an und das Bier auf. Ganz so wie zu Hause. Kein Hering in der Erde, kein Sitzmöbel draußen – nichts für uns. Wir machen eine vielbeobachtete Schleife auf dem Schotterparkplatz und fahren weg. Luisa hat auf den letzten Meter vor dem Stellplatz Hühner gesehen und wir haben was von Camping gelesen. Wir biegen ein und sehen nach einem neuen Schild einen Bauernhof, der nur matschig schwarz war, voller Möhle und Dreck überall…Google hat uns später gezeigt, dass es dahinter eine grüne Wiese zum campen gab. Auch nix – wir rangieren raus und fahren wenige Hundert Meter auf einen weiteren Camping La Ferme, den Bea und ich beim zurückfahren zu den Hühnern gesehen hatten. Wir fahren rauf und sehen einen in Gummistiefeln und Kittel gekleideten Mann, der in seiner Werkstatt steht. Ich sehe schon von weitem das Schweißgerät. Das ist die Lösung für unser Stützradproblem. Die Gewindehülse war rausgebrochen und musste entweder getauscht oder repariert werden. Wer schweisst heutzutage in Frankreich bei einem der großen Autoreparaturketten??? Niemand!!! Er war unser Mann und mein Ossiherz pochte laut: Reparieren statt austauschen.

Nach einem fluffigen Bonjour gestikulierte ich auf sein Schweißgerät, zeigte zum Anhänger und bat ihm erneut per Geste mitzukommen. Bea fummelte ihre Französisch-Deutsch App raus und suchte nach „schweißen“. Er las, wusste aber schon was ich wollte. Kurzum brauchten wir seinen 16er Schlüssel – Hymer oder wer auch immer diese Anhängekonstruktion verbrochen hat – nehmt nen 17er, den hätte ich dabei gehabt. Unser netter französischer Camping Landwirt schweisste das Teil praktikabel und von beiden Seiten. Grandios. Wir hatten uns auf langes Rumfahren und suchen nach Reparaturmöglicheiten eingestellt. Geld wollte der nette Mann nicht.

Wir campen auf der großen Wiese, umringt von Dauercampern aller Art. Abgewrackter und versiffter „Tabbert“ Wohnwagen bis hin zu TOP gepflegten Mobile Homes. Die Sanitäranlagen neben dem Kuhstall waren aus den 80ern und durch.

Egal, wir schlafen ruhig, waschen morgens den Wohnwagen und puzzeln alles wieder an Ort und Stelle. Auf in Richtung Ile-de-Ré.

Baskenland

Wir fahren am Freitag in Richtung St. Jean de Luz und landen beim Municipal Camping Chibau Berria – einem sehr günstigen und gut gelegenen Platz mit TOP Regenschauer Duschen. Ihr Campingplatzbetreiber dieser Welt – wechselt Eure Duschköpfe und jeder Gast wird es Euch danken.
Der Platz ist schön, leicht terrassiert und wenige Meter vom Meer nördlich von St. Jean de Luz gelegen. Der Platz wird ohne Begehung einfach zugewiesen und wir landen auf einem von Dauercampern umringten Etwas mit Gullideckel, Müll und der Baum sonderte Früchte ab, die böse rumschmierten. Bea interveniert und wir ziehen um – ein paar Terrassen rauf, dichter am Spielplatz und Meer – perfekt.

Wir starten zu Fuß und Luisa mit dem Fahrrad gen Stadt. Die Küste ist teils steil, der Weg hügelig und die Anwesen, die wir passieren traumhaft. Die Stadt ist sehr nett und feiert gerade das jährliche Stadtfest für den Namenspatron St. Jean. Tripadvisor empfiehlt eine Reihe von Restaurants und die französische, hier baskische Küche lässt sich mal wieder nicht lumpen und sogar im Kindermenü gibt es Fisch im Hauptgang. Luisa isst den und nichts weiter. Zurück marschieren wir 1,5 h, wickeln Leonard auf dem Weg, der dann in der Trage einschläft. Luisa nimmt seit langem wieder den Platz im Kinderwagen ein. Er passt noch gerade so aber sie genießt es sehr, herumgeschoben zu werden. So ist der Weg sehr kurzweilig.

Am 24.06. lassen wir den Wohnwagen auf dem Campingplatz und wollen die Ausläufer der Pyrenäen und das Baskenland zwischen Frankreich und Spanien erkunden. Die Geschichte rund um ETA und die Unterdrückung ist einen Besuch auf Wikipedia wert.
Wir fahren über die Cornice Basque – die baskische Küstenstraße in Richtung Spanien. Über die Grenze tanken wir in Irun erst einmal 25 Cent unter französischem Preis und fahren dann in die spanischen Pyrenäen nach Etxalar entlang einer auf der Karte als landschaftlich reizvolle Route gekennzeichneten Straße. Wohnwagen sind nicht erlaubt und das ist auch gut so: Steile und enge Passagen winden sich durch das waldige Gebiet, welches immer wieder von Weiden und kleinen Siedlungen unterbrochen ist. Eine Mischung aus Auenland und Oberbayern. So auch Etxalar, wo wir zuvor gutes baskisches Essen mit einem kleinen Rundgang des Ortes verbinden. Natürlich bleibt der Spielplatz nicht unbesucht, aber auch die Kirche und die Flaggen, die übersetzt „Die ETA Gefangene nach Hause…“ bedeutet. Bis heute wird entgegen spanischem Recht den inhaftierten mutmaßlichen ETA Mitgliedern das Recht auf heimat nahe Haftverbüßung verwehrt.

Die vielfach empfohlenen Orte Ascain und Aionha durchfahren wir, kommen uns aber eher touristisch vor.

Wir kaufen etwas ein und starten am kommenden morgen vom Municipal Camping Chibau Berria in Richtung Arcachon.

Vom Mittelmeer Richtung Atlantik – Carcarssone und Martres-Tolosane

Am 20.06. brechen wir in Narbonne Plage Richtung Westen auf. Wir wollen der Hitze endlich entfliehen und planen einen Zwischenstopp auf dem Weg an den Atlantik ein.

Wir nehmen mit der Autobahn mal wieder den besten und schnellsten Weg, der allerdings in Frankreich mautpflichtig ist. Die Gebühren sind im Einzelnen nicht wild (mal 5 Euro, mal 8, auch mal 12…) – summieren sich aber mit der Zeit. Gut im Fluss liest Bea im Reiseführer vom UNESCO Weltkulturerbe Carcarsonne. Wir entscheiden spontan, einen Abstecher zu machen und bereuen es nicht: Uns empfängt eine Stadt wie im Mittelalter, umringt mit hohen Mauern, gespickt mit hunderte Jahre alte Häusern, wahnsinnig viel Geschichte und viel Tourismus. Der Ansturm hält sich auf Grund der Nebensaison in Grenzen, es ist aber alles auf den großen Ansturm ausgelegt.

Wir schlendern durch die Gassen, genießen die Atmosphäre und gehen zurück zum Auto. Die Hitze macht Luisa so zu schaffen, dass sie beim Tragen auf den Schultern einschläft.

Wir geben Gas gen Westen, stehen im Stau von Toulouse und werden in der Nähe der Autobahn fündig.  Camping Le Moulin in Martres-Tolosane ist rückblickend ein echter Geheimtipp. Rund um eine alte Mühle gibt es schattige Plätze, einen TOP Pool, der den Aufenthalt bei 35 Grad angenehm macht. Wir bleiben drei Nächte, entspannen und brechen am 23.06. auf gen Atlantik.

Routes de Cretes, Pont du Gard und Narbonne Plage

Die Hitze macht uns allen zu schaffen. Es ist nach wie vor sehr heiß – bis zu 38 Grad im Schatten. Damit haben wir im Juni echt nicht gerechnet.  Leonard kämpft noch immer mit dem Virus (ist es einer?), aber es geht ihm besser und wir entscheiden, nicht zum Arzt zu fahren.

Stattdessen wollen wir eine in allen Reiseführern angepriesene Küstenstraße befahren – viele Serpentienen und starkes Gefälle bis 30%. Der Wohnwagen läuft auch auf den engen Straßen super hinterher und alle auch Größere entgegenkommende Fahrzeuge sind kein Problem. Wir genießen fantastische Ausblicke von den höchsten Klippen Frankreichs. Die Kinder verschlafen dies weitestgehend. Nach einem kurzen Stopp am Ende der Route in Cassis geht es weiter in Richtung Avignon.

In Remoulins wollen wir uns ein beeindruckendes römisches Bauwerk anschauen, den Pont du Gard – ein Aquädukt, welches einmal die römische  Metropole Nimes mit Wasser versorgt hat. Wir kehren auf einem Campingplatz in der Nähe ein, der für Luisa wieder einmal das Paradies auf Erden ist: diverse Pools und Wasserrutschen, ein riesiger Spielplatz mit mehreren Hüpfburgen, Kletterburg etc. und die gleichaltrige  Tochter unserer Nachbarn, einer Schweizer Familie auf dem Weg nach Nordspanien, lassen für Luisa keine Wünsche offen. Wir fanden die Anlage allerdings etwas schmuddelig und wenig gepflegt. Nach ausgiebigen Spielplatzbesuchen und einem Sprung in den Pool starten wir am Montag Mittag gen Pont Du Gard.

Dort sind wir doch etwas überrascht über den recht happigen Eintritt von EUR 8,50. Dieser enthält Museum, Kino und weitere Attraktionen, die wir aber alle nicht nutzen wollen.  Das Ganze ist für einen größeren Besucherstrom ausgelegt, der heute Gott sei Dank ausbleibt. Wir kaufen die Tickets und werden nicht enttäuscht – ein sehr beeindruckendes Fleckchen Erde.

Nach dem Mittagessen starten wir in Richtung Süden nach Narbonne Plage und dem ersten Wohnmobilstellplatz, den wir auf unserer Reise anfahren wollen. Ein Wohnmobil ist unser Bus ja schließlich auch. Der Platz ist sehr groß (hatten wir vorher recherchiert), so dass wir mit dem Eriba keine Probleme bekommen sollten. Er liegt direkt am breiten Sandstrand ca. 1,5 km westlich des Ortes Narbonne.

Dort angekommen sind es nur noch 26 Grad – was für eine Wohltat. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen direkt hinter der Düne. Unser Nachbar ist ein Deutscher – hier wimmelt es von deutschen Wohnmobilisten – spendiert uns Wasser für Leonards Bad im Eimer und weist uns gleich mal darauf hin, dass Wohnwagen eigentlich nicht erlaubt sind. Dieser Motorhome Stellplatz ist voll mit Riesenmobilen inkl. Anhänger und Smart oder Minimum Roller. Angeblich sollen Wohnwagen nicht erlaubt sein. Beim Abkassieren am Morgen verliert die nette Dame kein Wort über unseren Wohnwagen.

Wir bauen nur das Nötigste auf und springen in die Wellen, die hier recht hoch sind. Luisa baut Sandburgen und Abends wird lecker gekocht. Am nächsten Morgen ist es dann erstmals seit zwei Wochen bedeckt – Halleluja – wir haben uns selten so über Wolken und 20 Grad gefreut. Mittags brechen wir dann auf Richtung Westen.

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Cote d’Azur – Halbinsel Giens (Hyeres)

Die Fahrt ist vergleichsweise kurz, unter 200 km, dennoch wenig entspannt. Beide Kinder quengeln, wollen kaum Essen und schwitzen. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren, das Thermometer erneut bei 36 Grad. Angekommen in La Madrague auf der Halbinsel Giens vor Hyeres steuern wir auf Camping Olbia zu. Ein stark bewaldetes und terrassiertes Gelände, wo auf Grund vieler Pfingsturlauber gerade deutsch gesprochen wird. Luisa übergibt sich auf dem Rücksitz, als Bea mit den verfügbaren Plätzen zurückkommt. Es ist wahnsinnig wenig Platz für unser Gespann, allein beim Parken vor der Anmeldung standen wir schon im Weg. Das Gelände ist steil und eng und wir stecken an einer Kurve fest, rangieren ewig rum. Wir prüfen den 1. Platz der wegen Enge ausscheidet und machen am Ende 2 h auf dem Platz rum, bis wir endlich gegen 17:30 Uhr durchschnaufen können.

Luisa geht es am ersten Abend (14.06.2017) auf dem Campingplatz Olbia richtig schlecht. Sie hat ganz offensichtlich Fieber, lässt sich aber nicht Fieber messen. Nach etwas Ibuprofen geht es besser, doch dies verliert schnell seine Wirkung und die Nacht ist die Hölle:  Wir schaffen es gegen 1:00 Uhr Nachts  Fieber zu messen – 40,6 Grad. Luisa ist völlig aufgekratzt und erzählt mitten in der Nacht 2 Stunden zusammenhanglose Dinge. Plötzlich steht eine recht alternative aber eigentlich sehr nette Platznachbarin im Wohnwagen und bietet uns Globuli gegen das Fieber an – da hatten wir aber schon Paracetamol gegeben und sie zog etwas enttäuscht und mit dem Hinweis, wir sollten mal die Packungsbeilage lesen von Dannen.

Anmerkung Bea: Wir sind nicht hypochondrisch veranlagt und rennen nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt, aber bei einem fantasierenden Kind und fast 41 Grad Fieber hört der Spaß auf. Paracetamol und Ibuprofen haben hier in der Vergangenheit sehr gut geholfen – nicht hilfreich finde ich allerdings das man heutzutage regelrecht dafür verurteilt wird, wenn man bei den schulmedizinischen Ansätzen bleibt und nicht auf Mittel in mikroskopischen Mengen zurückgreift die dreimal gerührt und geklopft werden und dann wirken sollen.  Habe in der Nacht noch lange darüber nachgedacht und denke jeder sollte das so handhaben (dürfen), wie es es für richtig hält.

Den 15.06. und 16.06. verbringen wir mit kranken Kindern auf dem Campingplatz Olbia. Luisa geht es schnell besser aber Leonard fiebert über 3 Tage. Wir springen von Schatten zu Schatten, waschen Wäsche und gehen an den Nachmittagen zur 200 m entfernten Küste Baden. Ein Traum, da das Mittelmeer gerade einmal 20 Grad hat und eine wirkliche Abkühlung ist.

Am 17.06. starten wir gut sortiert gen Westen.

Manosque, Forcalquier & der Lavendel

Über Flower Camping finden wir den Camping Provence Vallee und kehren auf einem netten, vor allem leeren Campingplatz am Nachmittag des 11.06.2017 ein. Die Anlage ist ok, das Personal sehr nett. Es ist Hochsommer angesagt und tagsüber geht es auf bis zu 38 Grad. Am 12.06.2017 wagen wir den Einkauf mit dem Rad. Außer dass wir uns etwas betätigen war die Idee so lala. Es gibt kaum Radwege, dafür viele steile Anstiege und Abfahrten und es ist heiß. Im Einkaufszentrum beweisen die Franzosen mal wieder Klasse: Das familienfreundliche Bistro bietet viel Auswahl an Speisen, kostenfreie Beilagen und Wasser sowie leckere Nachtische. Wir shoppen und voll bepackt geht es in der Nachmittagshitze zurück. Die Kinder schwitzen wie wir. Gott sei Dank gibt es einen Pool auf dem Campingplatz, der uns den Aufenthalt versüßt.

Am 13.06.2017 lassen wir den Wohnwagen auf dem Platz und starten in Richtung Forcalquier, einem sehr netten Hochprovence Ort mit einer Menge Charme, engen Gassen, netten Läden und vielen Brunnen auf zugewachsenen Plätzen. Die über allem thronende Zitadelle lassen wir aus und entspannen stattdessen in einem schattigen Innenhof im Restaurant Aigo Blanco. Die französische Küche ist einfach lecker – eine klare Empfehlung.

Wir cremen gegen die Sonne und sehnen uns nach unserem klimatisierten Auto. Auf der Rückfahrt stoppen wir bei Lavendelfeldern in Valensole. Ein kleiner duftender Strauch fällt dabei ab. Es ist schade, dass es diese Felder kaum noch gibt. Unsere Platznachbarn berichten, dass sie mehrere Stunden suchend durch die Region gefahren sind und keinen Lavendel entdeckt haben. Eine traurige Realität. Der Anbau von Lavendel ist stark rückläufig, da die Parfümindustrie längst auf synthetische Duftstoffe umgestiegen ist. Wir halten noch bei einer Boulangerie, einer Art Bäckerei mit weniger Brotsorten als in Deutschland, dafür mit allerhand herzhaftem und süßen Leckereien.

Am Morgen des 14.06.2017 packen wir nach dem Frühstück in aller Ruhe, Leonard schläft und Luisa guckt 3 Folgen Peppa Wutz am Stück. Gegen 11.30 Uhr sind wir soweit, „entleeren“ den Wohnwagen und tanken denselben auf. Noch fix in den Pool und los geht es in Richtung Hyeres.