Auf dem Weg nach Walepole gibt es im Shannon NP einen sogenannten Scenic Drive. Wir Deutschen wandern eher durch den Wald, der Australier fährt. Es gibt grundsätzlich nur wenige und meist sehr kurze Wanderpfade und statt dessen diese Drives. Wir haben darauf verzichtet, 48 km auf einer Sandpiste im Wald im Kreis zu fahren. Kurz hinter Walpole gab es dann den „Tingle Drive“, der erstens schöner und zweitens mit 6 km sehr viel kürzer ist. Der Tingle ist ein Eukalyptusbaum, der nur in der Gegend um Walpole wächst und einen beachtlichen Umfang sowie ein Alter von bis zu 500 Jahre ereichen kann. Am Ende des Tingle Drives steht auch so ein Exemplar: der Giant Tingle. Auch wenn der Baum durch diverse Waldbrände innen vollständig ausgehöhlt ist, lebt er noch. Was er dafür braucht, befindet sich direkt unter seiner Rinde.
Anschließend wollten wir eigentlich noch den „Tree Top Walk“ bewältigen: im Walpole Narup NP wurde ein stählerner Pfad angelegt, der bis zu 40 m hoch in die Kronen des Tingle-Waldes führt. Aufgrund der frühen Schließzeiten (16.15 Uhr) haben wir das aber auf morgen vertagt. Unser Campingplatz heute ist der Coalmine Beach Caravan Park, der einen super Aufenthaltsraum mit Spielecke und Tischtennisplatte hat. Leider wurde dieser schon um 17 Uhr geschlossen, so das wir unser Tischtennismatch auf den nächsten morgen verschieben mussten. Bernie hat natürlich gewonnen, aber einen Satz musste er an mich abtreten 🙂
Am nächsten Tag besuchten wir wie geplant den Treetop-Walk. Zunächst haben wir vor Ort an einer sehr informativen, geführten Tour, die aber am Boden stattfand, teilgenommen. Anschließend ging es hoch hinaus in die Baumwipfel – für Bernie waren die 40 m Höhe nach seiner Firetree-Besteigung eher entspannt, mir dagegen war das Ganze eindeutig zu hoch. Vor allem deshalb, weil ein recht kräftiger Wind wehte, der die ganze Konstruktion ordentlich zum Schwanken brachte.
Nach unserem Abstieg aus den Baumwipfeln haben wir uns auf den Weg zurück in Richtung Dunsborough gemacht, denn wir hatten für morgen (16. Oktober) eine Whalewatching-Tour gebucht. Gekommen sind wir bis ins kleine Städtchen Nannup, dass wie gefühlt alle Orte auf der Strecke von unzählichen fliegenden Termiten heimgesucht wurde. Die Chance, endlich eins unserer zwei mitgebrachten Moskito-Netze zum Einsatz zu bringen. Luisa hat es dann auch glatt 5 Minuten darunter ausgehalten, bevor Sie uns deutlich zu verstehen gab, dass sie doch lieber rumgetragen werden möchte.
Nachdem wir es trotz nicht funktionstüchtigem Grill dennoch geschafft haben, unser Abendessen zuzubereiten, ging es endlich ins Bett.
Walpole war damit der südlichste Ort in Western Australia, zu dem wir vorgedrungen sind. Umgedreht sind wir auf Grund der Wettervorhersage: eine aufziehende Kaltfront mit Regen und Höchsttemperaturen von 15 Grad waren angesagt. Das ist mit Baby im Van nicht so nett, daher werden wir uns in unserer letzten Woche im Van eher etwas weiter nördlich aufhalten.