Nach drei Tagen Freemantle haben wir uns heute (8. Oktober) auf den Weg in Richtung Süden gemacht. In Rockingham haben wir einen netten Optiker gefunden, der für Bea neue Kontaktlinsen besorgen konnte. Ein erster Versuch in Perth schlug fehl, da in Autralien Kontaktlinsen und Brillen nur mit Rezept zu bekommen sind.
Der Küstenstreifen ist viele km gesäumt von Retortenstädten wie Mandurah oder Industrieanlagen. Dies alles versprühte wenig Charme und wir sind weiter gefahren und haben im Yalgorup Nationalpark einen wirklich tollen Campingplatz gefunden: Mitten im NP war der Campingplatz komplett neu angelegt mit einer super Campingküche, neuen Toiletten und das Beste – wir hatten das alles fast für uns alleine. Nur noch eine weitere Familie am anderen Ende des Platzes war anwesend sowie die sehr netten „Care Taker“, also die Leute, die kassieren, putzen und das Ding am laufen halten. Das Pärchen Anfang 60 volontiert für 1 Monat und campt dafür umsonst. Wirklich super waren die Kängurus, die am Abend zum Grasen auf die Grünflächen kamen. Als es am Abend leicht zu Regnen begann war der Weg zur Toilette oder zur Campingküche durch das dunkle Buschland auf dem leeren, weitläufigen Gelände schon etwas gruselig.
Am nächsten Tag sind wir gemütlich Richtung Brusselton gefahren. Hier gibt es einen 1,8 km langen Pier, welcher der ganze Stolz der Stadt sein soll und den wir uns anschauen wollten. Wir hatten gelesen, dass der Pier die fehlende Strandpromenade ersetzt, wovon dann in der Realität wenig zu spüren war. Gut möglich, dass der wegen Versandung immer wieder verlängerte Pier in den vergangenen Jahrzehnten die Promenade war – viele Bilder aus den 20er und 30er Jahren zeigten dies. Bis auf einen einsamen Imbisswagen ist davon auf den 1,8 km nichts geblieben. Angler und eine Touristenbahn, der wir ab und zu ausweichen mussten und das am Ende des Piers befindliche Unterwasser-Observatorium waren die Highlights. Das Observatorium ist eine Art Glaskasten, aus dem man die Unterwasserwelt am Pier beobachten kann. Die 35 Dollar pro Nase war uns der Spaß aber nicht wert. Der Campingplatz im Ort hatte ein tolles Familienbad inkl. einer Badewanne für Luisa, in der sie dann auch ausgiebig geplanscht hat. Kehrseite war der hohe Preis und kreischende kleine Kinder – der Lärmpegel war nach der letzten Nacht voller Ruhe gefühlt enorm, am Ende war der Tag aber wirklich gut.
Weiter ging es am nächsten Tag in Richtung Margret River. Die ganze Region ist wirklich anders: Sattes, hügeliges Grasland mit Rindern oder Schafen, wechseln sich ab mit Wäldern und Weingütern sowie tollen Sandstränden, an denen die Wale gerade entlang gen Süden ziehen. Die Region ist kompakter, die Highlights sind nicht Hunderte von km auseinander. Nach einer kleinen Einkaufstour in Dunsborough, dem Ausgangspunkt für Walbeobachtungstouren, wo es auch eine deutsche Bäckerei mit bekanntem Weizen- und Mischbrot gibt, sind wir ans Kap Naturaliste gefahren. Dort konnten wir vom Whale-Lookout springende Buckelwahle beobachten konnten. Leider haben wir kein Fernglas, so dass wir beschlossen haben uns das Ganze auf einer Whale-Waching Tour noch mal aus der Nähe anzuschauen.
Wir sind dann 2 Tage in Yalingup, einem Surferort südlich des Kaps geblieben, um von dort Weingüter, eine Tropfsteinhöhle und eine Farm Namens Jesters Flat zu besuchen. Beas 2 h Ausritt war weniger spektakulär als Rosi, das 4 Monate alte Känguruh Baby, dessen Mutter aus uns nicht bekanntem Grund gestorben ist. Rosi wurde mit der Flasche aufgezogen und in einem Sack umhergetragen, so dass sie sich wie bei Mama im Beutel fühlt. Luisa fand Rosi Spitze.
Nach unserem Besuch auf Jesters Flat sind wir zum Conto Campground gefahren, einem Nationalpark-Campingplatz in Strandnähe, der uns wieder einmal echt begeistert hat. Hier gab es an jedem Stellplatz neben Tisch und Bänken eine Feuerstelle mit Grillplatte und das Holz wurde gestellt. Also durften wir das erste mal auf unserer Tour ein richtig schön großes Feuer machen, auf dem wir dann Gemüse, Würste und Kartoffeln gegrillt haben.