von Geralton nach Kalbarri

Nach einem Tag Fahrpause gings heute wieder auf den Highway. Dank Luisa, die derzeit um Punkt 7 aufwacht, und unseres neuen „Pack-Konzeptes“ waren wir um 9 bereits unterwegs. Nachdem wir uns einen ordentlichen Campingführer (CAMPS) besorgt hatten (das in Perth erstandene Teil war wirklich schlecht) fuhren wir gemächlich gen Norden. Als Luisa eines ihrer regelmäßigen halbstündigen Nickerchen einlegte, hab ich die Chance genutzt und bin das erste Mal auf der „falschen“ Seite gefahren. Das begann gleich mal damit, das ich nach einen U-Turn fröhlich auf der rechten Seite weiterfuhr und Bernie von hinten rief ich soll doch bitte auf der anderen Seite fahren…zum Glück waren weit und breit keine anderen Verkehrsteilnehmer zu sehen. Ich habs dann doch irgendwie geschafft Bernie und Luisa heil in den Kalbarri NP zu befördern, wo wir bei einigen Aussichtspunkten vom Highway abfuhren. In einem meiner Reiseführer hatte ich gelesen , dass man entlang der Steilklippen wandern oder auch joggen konnte – Bernie hat sich entschlossen zu joggen und ich bin mit Luisa zum 4,6 km entfernten nächsten Aussuchtpunkt gefahren, um ihn wieder aufzugabeln. Anschließend haben wir erstmalig einen der zahlreichen Picknickplätze mit Barbeque angesteuert, um unsere Hähnchenspieße zu grillen. Das Wetter war heute gen Nachmittag das erste mal sonnig – endlich! Eingekehrt sind wir dann auf einem Campingplatz in Kalbarri, der mit 37$ nicht gerade ein Schnäppchen ist. Morgen wollen wir dafür auf einem kostenlosen Rastplatz übernachten.

weiter nordwärts nach Geraldton

Der Wind lässt nur etwas nach und wir fahren weiter gen Norden mit kurzem Stop in Green Head. Auch hier fällt uns auf, dass dieser Küstenort ziemlich verschlafen ist. Kaum Menschen auf der Strasse, wenig Infrastruktur. Es gibt einen Burgerladen, eine Tankstelle und wie fast überall seit Perth – Grundstücke und Häuser „For Sale“. Wir werden den Eindruck nicht los, dass es trotz staatlicher Investitionen (in Geraldton hat WA gerade mehrere Millionen $ in Infrastruktur gesteckt) keine wachsende Wirtschaft gibt. Es kann aber auch an der Weite und dem massiv vorhandenen Platz liegen, dass uns seit Perth immer wieder neu geplante „Retortenstädte“ begegnen, die mit ihren Grundstücken nach zahlungskräftigen Käufern suchen. Zu Kaufen gibt es auf jeden Fall genug.

Wir statten dem Lesueur NP einen Besuch ab und fahren hierfür einige km „Dirt Road“, also nicht asphaltierte Straßen in der charakteristischen roten Farbe. Der sonst übliche Staub bleibt diesmal aus, da der Regen die Piste gut durchgeweicht hat, Abgesehen von einigen Ausspülungen lässt sich die Piste aber mit 50-60 km/h gut befahren.

Der NP ist für Fans der Botanik sicher ein Highlight, wir fanden es relativ unspektakulär. Wir sind nach dem Winter noch zu früh dran und die versprochenen Blütenmeere bleiben (noch) aus. Es ist aber erkennbar, dass dies in einigen Wochen anders aussehen kann.

Geraldton ist die zweitgrößte Stadt in Western Australia, aber mit 37.000 Einwohnern doch sehr überschaubar und gemütlich. Die Hauptstadt des Lobster (Hummer) schien eine gute Adresse für einen letzten Restaurantbesuch. Alle Empfehlungen in unseren Reiseführern waren entweder geschlossen oder gar nicht aufzufinden, so dass wir halb verhungert und entmutigt in den noch offenen KFC (Kentucky Fried Chicken) liefen und das wohl schlechteste Abendessen in Australien zu uns genommen haben.

Wir bleiben 2 Tage, sortieren bei besserem Wetter Van und Ausrüstung und brechen früh morgens weiter gen Norden auf.