weiter nordwärts nach Geraldton

Der Wind lässt nur etwas nach und wir fahren weiter gen Norden mit kurzem Stop in Green Head. Auch hier fällt uns auf, dass dieser Küstenort ziemlich verschlafen ist. Kaum Menschen auf der Strasse, wenig Infrastruktur. Es gibt einen Burgerladen, eine Tankstelle und wie fast überall seit Perth – Grundstücke und Häuser „For Sale“. Wir werden den Eindruck nicht los, dass es trotz staatlicher Investitionen (in Geraldton hat WA gerade mehrere Millionen $ in Infrastruktur gesteckt) keine wachsende Wirtschaft gibt. Es kann aber auch an der Weite und dem massiv vorhandenen Platz liegen, dass uns seit Perth immer wieder neu geplante „Retortenstädte“ begegnen, die mit ihren Grundstücken nach zahlungskräftigen Käufern suchen. Zu Kaufen gibt es auf jeden Fall genug.

Wir statten dem Lesueur NP einen Besuch ab und fahren hierfür einige km „Dirt Road“, also nicht asphaltierte Straßen in der charakteristischen roten Farbe. Der sonst übliche Staub bleibt diesmal aus, da der Regen die Piste gut durchgeweicht hat, Abgesehen von einigen Ausspülungen lässt sich die Piste aber mit 50-60 km/h gut befahren.

Der NP ist für Fans der Botanik sicher ein Highlight, wir fanden es relativ unspektakulär. Wir sind nach dem Winter noch zu früh dran und die versprochenen Blütenmeere bleiben (noch) aus. Es ist aber erkennbar, dass dies in einigen Wochen anders aussehen kann.

Geraldton ist die zweitgrößte Stadt in Western Australia, aber mit 37.000 Einwohnern doch sehr überschaubar und gemütlich. Die Hauptstadt des Lobster (Hummer) schien eine gute Adresse für einen letzten Restaurantbesuch. Alle Empfehlungen in unseren Reiseführern waren entweder geschlossen oder gar nicht aufzufinden, so dass wir halb verhungert und entmutigt in den noch offenen KFC (Kentucky Fried Chicken) liefen und das wohl schlechteste Abendessen in Australien zu uns genommen haben.

Wir bleiben 2 Tage, sortieren bei besserem Wetter Van und Ausrüstung und brechen früh morgens weiter gen Norden auf.

von Ledge Point zum Sandy Cape Recreation Park

Es regnet immer noch. Nachdem heute morgen kurz die Sonne durchblitzte zog es wieder zu und seit dem umhüllt uns eine graue Suppe aus der es ständig tröpfelt und zwischendurch auch mal richtig schüttet. Nachdem wir heute einigermaßen trockenen Fußes die Pinacles Desert im Nambung National Park angeschaut haben ( zu sehen gibts dort bis zu 5 Meter hohe Kalksteinnadeln die aus dem gelben Wüstensand ragen) sind wir im Regen weiter Richtung Norden gefahren. Jetzt stehen wir im Sandy Cape Recreation Park, direkt am Meer hinter Sanddünen und es schüttet so heftig, das wir den Camper nicht verlassen wollen. Bei Sonnenschein, oder zumindest ohne Regen ist es hier sicher wunderschön, bei Regen und Sturm aber eher ernüchternd, da es außer einem Plumsklo keine Versorgungseinrichtungen gibt (also keine heiße Dusche), dafür sind die Campinggebühren aber auch ein Schnäpchen. Ich habe grad ne Stunde lang die Wetterseiten für West-Australien geknechtet, und es ist Besserung in Sicht….hoffentlich!

Die Nacht war grausam – wir standen direkt hinter den Dünen und es hat so gestürmt und geregnet, dass Bernie das Auto zwei Mal in Windrichtung ausgerichtet hat, da es uns so sehr durchgeschüttelt hat. Wir haben kaum geschlafen. Luisa hat von alledem nichts mitbekommen. Sie bekommt zwar gerade ihre ersten 2 Zähne, aber nach etwas kühlen und massieren hat sie seelenruhig geschlafen.

Am Morgen windet es noch heftig, aber ein kleiner Spaziergang entschädigt für diese Nacht. Ein traumhaftes Fleckchen…

 

Perth nach Ledge Point

Endlich gehts auf Tour…um 7.30 Uhr hat heute der Wecker geklingelt.  Als wir um Acht endlich aus dem Bett krabbelten, brach leichte Hecktik aus, denn heute soll die große Fahrt endlich losgehen – und zwar zeitnah, wenn es nach Bea geht. Zunächst raus aus der Stadt und dann in den Yanchep National Park, ein kleiner, recht touristischer Park, jedoch der einzige in dem man in West-Australien Koalas gucken kann ( leider nur im Gehege),  da die kuschliegen Teddys hier nicht heimisch sind. Nach der ersten Begegnung mit ein paar Wallabies (kleine Kängurus) und einer kleinen Spazierrunde mit Luisa in der Trage gings weiter gen Norden. Dank unseres Mietwagenvermieters gibts 10% Rabatt auf dem nächsten Big4 Campingplatz (Anmerkung Bea: hat nix mit den Big4 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu tun). Das Wetter heute ist eher durchwachsenen und gen abend echt grausig. Sturm und heftiger Regen während Bernie unser neu erworbenes Sun-Shelter aufbaut, das heute aber gleich mal als Regenschutz zweckentfremdet wird. Wir hoffen das bleibt der einzige Regentag, aber da wir täglich gen Norden fahren stehen unsere Chancen auf besseres Wetter recht gut.

Abflug nach Australien

Endlich geht’s los!

15.45 Uhr Abflug München mit einem Emirates A380 und 2 weiteren Babys in unserer Nähe. Luisa findet es Spitze, schläft abwechselnd in Trage, Arm oder Baby-Basinette. Ankunft Dubai nach 5,5 h Flug um ca. 23.30 Uhr Ortszeit mit 3 h Aufenthalt. Wir schlagen uns übermüdet durch, Luisa nutzt die von Emirates gesponsorte Karre und schläft einige Stunden. Wieder im Flieger Richtung Perth haben wir nicht nur die Passagiere um uns herum auf unserer Seite (Danke an Rina & Seba für die Oropaxspende, die wie mit kleinem Brief und Schoki aufgehübscht an die Passagiere um uns herum verteilt haben) – nein – Luisa hatte bei der Bordbesatzung den absoluten Freibrief. Nach weiteren 12 h Flug sind wir geschafft aber glücklich in Perth gelandet.

Australien 2014 udn Europa 2017