Whalewatching in Dunsborough

Die australische Supermarktkette Woolworths bietet neben vielen Rabattaktionen (4 Cent/Liter an allen Caltex Tankstellen) auch eine neue Flotte supercooler Kinder-Einkaufswagen. Einen davon haben wir auf dem Weg nach Dunsborough getestet und für gut befunden. Leider durfte man mit dem Teil nicht auf den Parkplatz cruisen – wohl wegen Diebstahlgefahr.

Wir waren schon kurz vor Mittag in Dunsborough, unserem Ausgangspunkt für die Walbeobachtungstour und haben die australische Infrastruktur für mobil Reisende voll genutzt: zunächst in der Touristeninformation unsere Kamera zum Aufladen abgegeben, um dann zur Mittagszeit die am Strand befindlichen Picknickplätze inkl. kostenlosem Grill und sauberer Toiletten (sogar mit Duschen) zu nutzen. Dieses Land bietet dem lokalen Steuerzahler und dem Reisenden extrem viel Infrastruktur. Hier bezahlt niemand für den Besuch des Örtchens, auch ist – und wir haben es über längere Zeit beobachtet – IMMER Klopapier vorhanden. Der Australier muss sich bei einem Besuch in D sicher wundern, für seinen Gang zur Verrichtung der Notdurft bezahlen zu müssen oder erst gar keine Örtlichkeit zu finden.

Die Wale befinden sich gerade auf Ihrem Weg in Richtung Süden. Sie ziehen aus der planktonreichen Antarktis im Frühjahr gen Norden, um in den warmen, tropischen Gewässern Ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen um dann mit den Kindern nach Süden zu ziehen. Hierbei müssen Blauwale, Pottwale und südlicher Glattwal an der großen Insel Australien vorbei.

Unsere Walbeobachtungstour startete um 2 und wir wurden vom Strand mit einer kleinen Jolle auf das eigentliche Schiff gebracht. Luisa war die 2 Stunden bei Bea in der Trage und wir konnten einige Wale sichten. Die erhofften Sprünge,  die wir schon zuvor vom Walbeobachtungspunkt von Cape Naturaliste sehen konnten, blieben leider ebenso aus, wie das Herankommen an unser Boot. Wale sind eben verschieden: Einige reagieren auf die Motorgeräusche mit Interesse, andere zeigen die Schwanzflosse und tauchen für längere Zeit ab. Insgesamt war es eine gute Tour, ohne wirkliche Highlights beim Sichten der großen Meeressäuger. Zurück an Land machen wir uns in Richtung Rockingham auf, um Beas Kontaktlinsen abzuholen. Ein erster kostenfreier 24h Rastplatz gefällt uns nicht, so dass wir mit 30 km Umweg in Richtung Donnybrook einen sehr schönen Rastplatz inkl. kostenfreiem Grill finden.

Walpole und Umgebung

Auf dem Weg nach Walepole gibt es im Shannon NP einen sogenannten Scenic Drive. Wir Deutschen wandern eher durch den Wald, der Australier fährt. Es gibt grundsätzlich nur wenige und meist sehr kurze Wanderpfade und statt dessen diese Drives. Wir haben darauf verzichtet, 48 km auf einer Sandpiste im Wald im Kreis zu fahren. Kurz hinter Walpole gab es dann den „Tingle Drive“, der erstens schöner und zweitens mit 6 km sehr viel kürzer ist. Der Tingle ist ein Eukalyptusbaum, der nur in der Gegend um Walpole wächst und einen beachtlichen Umfang sowie ein Alter von bis zu 500 Jahre ereichen kann. Am Ende des Tingle Drives steht auch so ein Exemplar: der Giant Tingle. Auch wenn der Baum durch diverse Waldbrände innen vollständig ausgehöhlt ist, lebt er noch. Was er dafür braucht, befindet sich direkt unter seiner Rinde.

Anschließend wollten wir eigentlich noch den „Tree Top Walk“ bewältigen: im Walpole Narup NP wurde ein stählerner Pfad angelegt, der bis zu 40 m hoch in die Kronen des Tingle-Waldes führt. Aufgrund der frühen Schließzeiten (16.15 Uhr) haben wir das aber auf morgen vertagt. Unser Campingplatz heute ist der Coalmine Beach Caravan Park, der einen super Aufenthaltsraum mit Spielecke und Tischtennisplatte hat. Leider wurde dieser schon um 17 Uhr geschlossen, so das wir unser Tischtennismatch auf den nächsten morgen verschieben mussten. Bernie hat natürlich gewonnen, aber einen Satz musste er an mich abtreten 🙂

Am nächsten Tag besuchten wir wie geplant den Treetop-Walk. Zunächst haben wir vor Ort an einer sehr informativen, geführten Tour, die aber am Boden stattfand, teilgenommen. Anschließend ging es hoch hinaus in die Baumwipfel – für Bernie waren die 40 m Höhe nach seiner Firetree-Besteigung eher entspannt, mir dagegen war das Ganze eindeutig zu hoch. Vor allem deshalb, weil ein recht kräftiger Wind wehte, der die ganze Konstruktion ordentlich zum Schwanken brachte.

Nach unserem Abstieg aus den Baumwipfeln haben wir uns auf den Weg zurück in Richtung Dunsborough gemacht, denn wir hatten für morgen (16. Oktober) eine Whalewatching-Tour gebucht. Gekommen sind wir bis ins kleine Städtchen Nannup, dass wie gefühlt alle Orte auf der Strecke von unzählichen fliegenden Termiten heimgesucht wurde. Die Chance, endlich eins unserer zwei mitgebrachten Moskito-Netze zum Einsatz zu bringen. Luisa hat es dann auch glatt 5 Minuten darunter ausgehalten, bevor Sie uns deutlich zu verstehen gab, dass sie doch lieber rumgetragen werden möchte.

Nachdem wir es trotz nicht funktionstüchtigem Grill dennoch geschafft haben, unser Abendessen zuzubereiten, ging es endlich ins Bett.

Walpole war damit der südlichste Ort in Western Australia, zu dem wir vorgedrungen sind. Umgedreht sind wir auf Grund der Wettervorhersage: eine aufziehende Kaltfront mit Regen und Höchsttemperaturen von 15 Grad waren angesagt. Das ist mit Baby im Van nicht so nett, daher werden wir uns in unserer letzten Woche im Van eher etwas weiter nördlich aufhalten.

Pemberton und Umgebung (Southern Forests)

Von unserem tollen Campingplatz Contos Campground sind wir recht spät aufgebrochen und haben uns erst mal die nahe gelegenen Strände angeschaut. Da Luisa nach dem kurzen Stück Dirtroad aber seelig geschlafen hat, wollten wir sie nicht wecken und sind deshalb weiter gen Süden gefahren. Einen kleinen Zwischenstopp haben wir in der Hamelin Bay eingelegt, da es hier einen familienfreundlichen Strand gibt. Der war auch da, nur leider waren Luft und Wasser trotz strahlendem Sonnenschein etwas kühl zum Baden. Überhaupt haben wir seit wir im Südwesten sind leider kein Strandwetter mehr. Es ist tagsüber nicht kalt – so um die 20 bis 25 Grad – aber nachts kühlt es zum Teil so sehr ab, das wir schon am Abend schlotternd vor dem Van sitzen, während Luisa schon schläft. Wir fahren dennoch weiter gen Süden, da wir uns die Natur hier unten nicht entgehen lassen wollen!

Tagesziel heute (13. Oktober) ist Pemberton, ein kleines verschlafenes Nest mitten im Wald mit einem Sägewerk und einer Touristenbahn, die durch den Wald fährt. Auf dem Weg nach Pemberton wollen wir uns aber noch einige Nationalparks anschauen.  Im Beedelup NP gibt es einen 100m langen Wasserfall inkl. Rundweg und Hängebrücke zu bestaunen, der für uns aber wenig spektakulär war.  Sehr nett und informativ fanden wir den lokalen Inforadiosender, der einiges Wissenswerte über den Karri-Wald berichtete. In ganz Western Australia gibt es nur noch 1 % Wald und der steht hier im Südwesten. Auch für uns sind diese riesigen Bäume nach der Tour durch den kargen Norden beeindruckend, zumal die hier vorkommenden Arten zu den höchsten und ältesten der Welt zählen.

Im Warren NP sind die Karri Bäume die Hauptattraktion. Sie werden als dritthöchster Baum der Welt gelistet und wurden früher als Aussichtsbäume zum Lokalisieren von Waldbränden genutzt. Ein paar davon können heute noch von Touristen bestiegen werden. Wir hatten uns den Höchsten dieser Bäume zum Erklettern ausgesucht: den Dave Evans Bicintennial Tree. Die Plattform ist bei diesem Exemplar 65 m über dem Erdboden und man klettert an Stahlsprossen hoch, die seitlich in den Baum getrieben wurden. Bernie hat den Baum dann auch tatsächlich bis ganz oben bestiegen und wir hoffen, das auf den Bilder rüberkommt, wie verdammt hoch das war 🙂

In Pemberton angekommen haben wir noch ein bisschen eingekauft und Luisa hat ihre neue Lieblingbeschäftigung gefunden: im Einkaufswagen sitzen und sich laut quitschend über jeden Gegenstand freuen, der in den Korb wandert. Anschließend haben wir es noch knapp auf den hiesigen Campingplatz geschafft, der uns mit seiner top ausgestatteten Campingküche gut gefallen hat. Am nächsten Tag war Waschtag in der Stadt, die mit ihren Holzhäusern wirklich charmant ist.

Die nächste Station lautet Walpole, wohin wir uns nun aufmachen.