Die Hitze macht uns allen zu schaffen. Es ist nach wie vor sehr heiß – bis zu 38 Grad im Schatten. Damit haben wir im Juni echt nicht gerechnet. Leonard kämpft noch immer mit dem Virus (ist es einer?), aber es geht ihm besser und wir entscheiden, nicht zum Arzt zu fahren.
Stattdessen wollen wir eine in allen Reiseführern angepriesene Küstenstraße befahren – viele Serpentienen und starkes Gefälle bis 30%. Der Wohnwagen läuft auch auf den engen Straßen super hinterher und alle auch Größere entgegenkommende Fahrzeuge sind kein Problem. Wir genießen fantastische Ausblicke von den höchsten Klippen Frankreichs. Die Kinder verschlafen dies weitestgehend. Nach einem kurzen Stopp am Ende der Route in Cassis geht es weiter in Richtung Avignon.
In Remoulins wollen wir uns ein beeindruckendes römisches Bauwerk anschauen, den Pont du Gard – ein Aquädukt, welches einmal die römische Metropole Nimes mit Wasser versorgt hat. Wir kehren auf einem Campingplatz in der Nähe ein, der für Luisa wieder einmal das Paradies auf Erden ist: diverse Pools und Wasserrutschen, ein riesiger Spielplatz mit mehreren Hüpfburgen, Kletterburg etc. und die gleichaltrige Tochter unserer Nachbarn, einer Schweizer Familie auf dem Weg nach Nordspanien, lassen für Luisa keine Wünsche offen. Wir fanden die Anlage allerdings etwas schmuddelig und wenig gepflegt. Nach ausgiebigen Spielplatzbesuchen und einem Sprung in den Pool starten wir am Montag Mittag gen Pont Du Gard.
Dort sind wir doch etwas überrascht über den recht happigen Eintritt von EUR 8,50. Dieser enthält Museum, Kino und weitere Attraktionen, die wir aber alle nicht nutzen wollen. Das Ganze ist für einen größeren Besucherstrom ausgelegt, der heute Gott sei Dank ausbleibt. Wir kaufen die Tickets und werden nicht enttäuscht – ein sehr beeindruckendes Fleckchen Erde.
Nach dem Mittagessen starten wir in Richtung Süden nach Narbonne Plage und dem ersten Wohnmobilstellplatz, den wir auf unserer Reise anfahren wollen. Ein Wohnmobil ist unser Bus ja schließlich auch. Der Platz ist sehr groß (hatten wir vorher recherchiert), so dass wir mit dem Eriba keine Probleme bekommen sollten. Er liegt direkt am breiten Sandstrand ca. 1,5 km westlich des Ortes Narbonne.
Dort angekommen sind es nur noch 26 Grad – was für eine Wohltat. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen direkt hinter der Düne. Unser Nachbar ist ein Deutscher – hier wimmelt es von deutschen Wohnmobilisten – spendiert uns Wasser für Leonards Bad im Eimer und weist uns gleich mal darauf hin, dass Wohnwagen eigentlich nicht erlaubt sind. Dieser Motorhome Stellplatz ist voll mit Riesenmobilen inkl. Anhänger und Smart oder Minimum Roller. Angeblich sollen Wohnwagen nicht erlaubt sein. Beim Abkassieren am Morgen verliert die nette Dame kein Wort über unseren Wohnwagen.
Wir bauen nur das Nötigste auf und springen in die Wellen, die hier recht hoch sind. Luisa baut Sandburgen und Abends wird lecker gekocht. Am nächsten Morgen ist es dann erstmals seit zwei Wochen bedeckt – Halleluja – wir haben uns selten so über Wolken und 20 Grad gefreut. Mittags brechen wir dann auf Richtung Westen.
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